Ein klarer Aufruf zum Handeln kommt von der Tierschutzorganisation VGT: „Schweine brauchen Stroh!“ Laut der Organisation ist es höchste Zeit, dass die österreichische Regierung, insbesondere Landwirtschaftsminister Totschnig, tätig wird und die Bedingungen für Schweinehaltung verbessert. Bis zum 1. Juni 2025 muss eine spezielle Regelung ins Tierschutzgesetz aufgenommen werden, die eine ausreichende Stroheinstreuung gewährleistet. Andernfalls könnte es zu verfassungsrechtlichen Problemen kommen, da schon vorherige Klagen gegen die Regierung in dieser Angelegenheit gescheitert sind, wie VGT.at berichtete.
Um auf die Dringlichkeit der Situation aufmerksam zu machen, hat der VGT heute eine kreative Protestaktion inszeniert: Ein Tierschützer mit Totschnig-Maske und einem Kuschelschwein wurde auf dem Ballhausplatz ausgelegt, während ein Wecker auf fünf vor zwölf zeigte. „Die Zeit drängt, aber das darf nicht heißen, dass es nur zu einer kurzfristigen Lösung kommt“, erklärte VGT-Vorsitzender DDr. Martin Balluch. Die Tierschutzgesetzgebung sieht nicht nur eine Übergangsfrist bis 2040 vor, sondern es müssen auch die verschiedenen Arten von Vollspaltenböden betrachtet werden, die für die Tiere schädlich sind.
Kritik an der Koalition
Die Gespräche über eine neue Regierungskoalition zwischen der ÖVP und SPÖ sind nach dem Scheitern der vorherigen FPÖ-ÖVP-Koalition ins Stocken geraten. Der VGT befürchtet, dass in der Hast der Verhandlungen der Tierschutz vernachlässigt wird und die Schweine weiterhin unter den unhaltbaren Bedingungen auf Vollspaltenböden leiden. Angesichts des Zeitdrucks bleibt nur noch ein kurzer Zeitraum von drei Monaten, um einen Minister für Tierschutz zu ernennen und das Tierschutzgesetz zu reformieren. Balluch warnt eindringlich, dass die Schweine am Vollspaltenboden vergessen werden könnten, wenn nun keine klaren Schritte erfolgen., wie APA-OTS festhält.
Die Forderung nach einer verpflichtenden Stroheinstreuung ist für den VGT unabdingbar. Ein vergleichbarer Vorschlag, bereits von der Schweineindustrie und der ÖVP favorisiert, bietet keine adäquate Lösung und wird als verfassungswidrig eingestuft. Es bleibt daher abzuwarten, ob die neue Regierung den Druck ernst nimmt und nachhaltige Maßnahmen ergreift, um das Wohl der Tiere zu garantieren.
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