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Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat erneut für Aufregung gesorgt, indem er auf dem Tempelberg in Jerusalem betete. In einem Post auf der Plattform X kündigte er an, für die Rückkehr israelischer Geiseln und den Sieg der israelischen Streitkräfte zu beten. Der Tempelberg, der sowohl für Muslime als auch für Juden von großer religiöser Bedeutung ist, steht unter muslimischer Verwaltung, wobei Juden das Besuchsrecht, jedoch nicht das Gebet auf dem Gelände erlaubt ist. Diese Regel verstößt Ben-Gvir offenbar mehrmals, was zu heftigen Reaktionen sowohl im Inland als auch international führt, wie oe24.at berichtet.
Provokation trotz Verbots
Während eines kürzlichen Besuchs auf dem Tempelberg sammelten sich etwa 2.000 jüdische Gläubige, während Ben-Gvir die israelische Flagge hisste und ein Video auf X veröffentlichte, in dem er sich gegen Verhandlungen mit der Hamas aussprach. Der Ministerpräsident Benjamin Netanyahu war gezwungen, Ben-Gvir öffentlich zu rügen, da dieser die bestehenden Vereinbarungen umging, die das Gebet für Juden auf diesem heiligen Ort verbieten. Netanyahu stellte klar, dass es keine "Privatpolitik" eines einzelnen Ministers gibt und dass die gesamte Regierung die politischen Richtlinien auf dem Tempelberg festlegt, wie tagesschau.de berichtet.
Die internationale Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Die Palästinensische Autonomiebehörde nannte den Besuch eine "unbegründete Provokation", die die Gefühle von Millionen von Palästinensern verletze. Auch Jordanien äußerte sich und bezeichnete die Aktion als "provokativ". Es zeichnet sich ab, dass die instabile Situation rund um den Tempelberg weiterhin Auslöser für Spannungen in der Region bleibt, während Ben-Gvir wiederholt gegen die bestehenden Regeln verstößt, die für den Tempelberg gelten.
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