
Die Krise im Kassensystem der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hat alarmierende Ausmaße angenommen. Laut der aktuellen Gebarungsvorschau beträgt das Bilanzdefizit bereits 900 Millionen Euro. Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, äußerte seine wachsende Besorgnis: „Die Kasse als wichtige Säule der Gesundheitsversorgung wackelt immer weiter“, betonte er und wies darauf hin, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine erhöhte Gesundheitsversorgung erforderlich ist. Als Reaktion sind nachhaltige Effizienzsteigerungen in der Gesundheitsfinanzierung dringend notwendig, um die Versorgung der Patienten zu sichern, wie auch in einem Bericht von OTS hervorgehoben wird.
Dringende Forderungen der Ärzteschaft
Um der sich zuspitzenden Situation entgegenzuwirken, fordert die Ärztekammer von der neuen Regierung mindestens 1000 neue Kassenstellen sowie eine verbindliche Lenkung der Patienten, um die überlasteten Spitäler zu entlasten. „Die Gesundheitsversorgung ist kein Thema unter vielen und darf nicht unter dem Druck der Sanierung des budgetären Milliardendefizits leiden“, erklärte Steinhart. Insbesondere müsse der Reform- und Investitionsrückstand vergangener Jahre aufgearbeitet werden.
Bereits jetzt sind viele Bundesländer von der Krise betroffen, und in einigen Fällen ist die ÖGK als Verhandlungspartner praktisch nicht existent. Dies könnte fatale Folgen für die Patientenversorgung haben, weshalb ein Krisengipfel aller Entscheidungsträger im Gesundheitswesen gefordert wird. „Es wäre ein Armutszeugnis für ein reiches Land wie Österreich, wenn das solidarische Kassensystem ruiniert wird“, äußerte Edgar Wutscher, Vizepräsident der Ärztekammer, der die dringende Notwendigkeit betonte, die Gesundheitspolitik ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Die Ärzte verlangen also nicht nur eine sofortige Erhöhung der Kassenstellen, sondern auch eine effizientere Handhabung der Gesundheitsversorgung, um unnötige Kosten und Belastungen für das medizinische Personal zu vermeiden, wie in einem Artikel von Die Presse berichtet wird.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung