In Nicaragua kommt es erneut zu drastischen Maßnahmen gegen die katholische Kirche. Am 1. Dezember wurde der indigenen Priester Floriano Ceferino Vargas nach einem Gottesdienst in Nueva Guinea verhaftet und später nach Panama zwangsausgebürgert. Laut der Organisation Monitoreo Azul y Blanco ist dies der 42. Fall von geistlichen Personen, denen die nicaraguanische Staatsbürgerschaft entzogen wurde. Der Priester, der als regierungskritisch gilt und Generalvikar der Diözese Bluefields war, gilt als Symbol des Widerstands gegen die autoritäre Regierung von Daniel Ortega und Rosario Murillo, die seit Jahren rigoros gegen kirchliche Vertreter vorgeht, wie auch Kathpress berichtet.
Die Repressionen gegen die katholische Kirche nehmen drastische Formen an. An den Grenzübergängen sollen zahlreiche Ordensschwestern stehen, die dem Ultimatum der Regierung, das Land bis Ende des Jahres zu verlassen, nachkommen. Bishin zu 250 Ordensmitglieder wurden seit 2018 ins Exil gezwungen, während die Regierung gleichzeitig Berichte über die Schließung zahlreicher religiöser Vereine und Organisationen veröffentlichte. In einem offenen Brief wandte sich Papst Franziskus an die Katholiken Nicaraguas und äußerte seine Solidarität mit den Gläubigen in diesen schwierigen Zeiten, als er betonte: "Ich bin bei euch." Diese Botschaft kommt kurz nach den neuen Verhaftungswellen, wie auch DOMRADIO feststellt.
Die Spannungen zwischen der nicaraguanischen Regierung und der katholischen Kirche eskalierten nach den Protesten von 2018, als viele Kirchen als Zufluchtsorte für Demonstranten gegen die Polizeigewalt dienten. Die angespannte Lage wird durch die Entscheidung von Vizepräsidentin Rosario Murillo verstärkt, anlässlich des katholischen Feiertags Mariä Empfängnis hunderte von Gefängnisinsassen freizulassen, was sowohl als Geste der Milde als auch als Teil der repressiven Maßnahmen angesehen werden kann. Die Verhältnisse deuten auf eine fortdauernde Auseinandersetzung zwischen Glaubensgemeinschaft und Staatsmacht hin, während Papst Franziskus unterstreicht, dass die Menschen in Nicaragua trotz der widrigen Umstände weiterhin seine Unterstützung erhalten.
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