In dem malerischen Städtchen Maalula, Syrien, wo die Sprache Aramäisch – die Sprache Jesu – noch heute gesprochen wird, herrscht Angst unter den Bürgern. Die Region, die aufgrund ihrer christlichen Wurzeln und historischen Stätten bekannt ist, wird seit Jahren von Konflikten erschüttert. Laut Heute.at sind die Machthaber, die einst die Stadt vor den Islamisten schützten, nun selbst gestürzt worden. Anwärter auf die Herrschaft sind die islamistischen HTS-Milizen, die laut örtlicher Priester und Einwohner eine ständige Bedrohung darstellen. „Dieselben Leute, die uns vor elf Jahren angegriffen haben, sind jetzt die Herren über unser Leben“, so der Priester Fadi Barki. Die ständige Furcht und die kürzlichen Übergriffe von bewaffneten Gruppen bereiten den Bürgern schlaflose Nächte.
Die Geschichte Maalulas ist ebenso düster wie faszinierend. Im Jahr 2013 besetzte der Islamische Staat das Dorf und hinterließ eine Spur der Zerstörung, während die Syrische Armee 2014 zurückkehrte und die Kontrolle übernahm. Doch der Frieden war von kurzer Dauer. Im September 2024 kam es zu schweren Gefechten, als jihadistische Kämpfer mehrere Teile der Stadt übernahmen, wie aus einer Untersuchung der Wikipedia hervorgeht. Bevor die Gefechte ausbrachen, explodierte ein mit einem jordanischen Selbstmordattentäter besetzter Lkw, was einen massiven Angriff auf die Regierungspositionen auslöste. Berichten zufolge verloren mehrere Soldaten ihr Leben, während die Dschihadisten zeitweilig die Kontrolle über strategisch wichtige Punkte übernahmen.
Die verheerenden Folgen
Die anhaltenden Kämpfe haben das Leben vieler Einwohner von Maalula drastisch verändert. Zeugen berichten von Übergriffen auf christliche Haushalte und Angriffe auf Kirchen. Einige Bürger haben ihr Zuhause aufgrund der Bedrohung durch die militanten Kämpfer verlassen müssen. Die Kontrolle über Maalula bewegte sich bereits in einem ständigen Auf und Ab zwischen dem Militär und den jihadistischen Kräften. Selbst heute bleibt die Zukunft für die etwa 1000 verbliebenen Bewohner ungewiss, die sich nach Sicherheit und Normalität sehnen.
Trotz der schwierigen Lage bleibt die Hoffnung, dass ein Ende der Konflikte die Rückkehr der Touristen in diese historisch bedeutsame Stadt ermöglicht, die vor dem Bürgerkrieg ein beliebtes Ziel für Reisende aus aller Welt war. Der örtliche Ladenbesitzer Fasih äußert die Hoffnung, dass die neue Regierung eine Wende bringen kann, und erinnert sich an die besseren Zeiten, in denen Maalula täglich von Busladungen voller Touristen besucht wurde.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung