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Der Irak steht vor der Herausforderung, aus einer Geschichte von Krieg und Terror zur Stabilität zurückzufinden. Bei seiner Rückkehr von einer fast einwöchigen Reise in den Irak äußerte sich Erzbischof Udo Markus Bentz am 7. Februar 2025 über die aktuelle Situation des Landes, die trotz der neuen Regierung als "brandgefährlich" beschrieben wird. Während Bentz die erkennbaren Fortschritte in Richtung Demokratie lobt, warnt er zugleich, dass zahlreiche konkurrierende Milizen und die Einflüsse des Iran die positiven Entwicklungen gefährden. Erzbischof Bentz betonte, dass der Irak aufgrund seiner Ölvorkommen wesentlich prosperieren könnte, wenn diese Konflikte nicht bestehen würden, wie auch kathpress.at berichtete.
Christen und Jesiden: Ein schwieriger Alltag
Die Lage der religiösen Minderheiten, insbesondere der Christen und Jesiden, bleibt prekär. Bentz wies darauf hin, dass junge Menschen im Irak kaum Zukunftsperspektiven haben und diejenigen, die in den Westen ausgewandert sind, nicht zurückkehren. Trotz der Rückkehr vieler Christen in ihre angestammten Gebiete, sind die Ängste angesichts der politischen Unsicherheiten groß. „Die Christen sind dankbar für die wiedergewonnene Freiheit, aber die Herausforderungen sind enorm“, so Bentz. Bei einem Besuch des Jesidenheiligtums in Lalish schilderte ein Jeside im Flüchtlingscamp sein tragisches Schicksal, was auch die Bedeutung der Anerkennung dieser Verbrechen als Genozid durch den Heiligen Stuhl und die deutsche Bundesregierung unterstreicht, berichtete katholisch.de.
Dennoch gibt es auch Lichtblicke: Initiativen von Regierungen und Kirchen haben den Menschen Hoffnung gegeben. Begegnungen zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Selbstbewusstsein der christlichen Minderheit im Irak. Der Erzbischof hob hervor, dass die kirchlichen Hilfswerke entscheidend für die Erhaltung der Christlichen Gemeinschaft im Irak sind, und diese positive Entwicklung müsse weiterhin gefördert werden. „Es braucht viel Versöhnungsarbeit auf allen Ebenen“, mahnte Bentz, während er die internationale Gemeinschaft aufforderte, die Rechte der Minderheiten im Irak zu schützen und zu unterstützen.
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