Ein tödlicher türkischer Luftangriff erschütterte am vergangenen Sonntagabend die Region im Norden Syriens: Neun Mitglieder einer Bauernfamilie, darunter überwiegend Kinder, wurden in der Nähe von Kobane getötet, während zwei weitere Angehörige Verletzungen davontrugen. Laut den Demokratischen Kräften Syriens (SDF) handelte es sich um einen gezielten Angriff auf die Familie, die sich in einem Gebiet aufhielt, das von den Kurden kontrolliert wird. Diese Region, reich an Ölreserven, hat seit dem Bürgerkrieg 2011 eine weitgehende Autonomie erlangt. Die türkische Regierung sieht in den kurdischen YPG-Einheiten, die in diesem Gebiet aktiv sind, eine Erweiterung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und führt regelmäßig militärische Operationen gegen sie durch. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Konflikts, der sich weiter zuspitzt, nachdem die islamistische Regierung in Damaskus und die SDF zuletzt eine Vereinbarung über die Integration einer kurdischen Autonomieverwaltung in die nationale Regierung getroffen haben, wie overton-magazin.de berichtete.
In der darauffolgenden Zeit fand in Damaskus eine bedeutende „Konferenz des nationalen Dialogs“ statt, aus der eine neue politische Perspektive für Syrien hervorgehen soll. Unter dem neuen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa versammelten sich am 24. und 25. Februar 2025 rund 500 Teilnehmer, darunter Vertreter der Zivilgesellschaft und der ehemaligen Regierung. Die Konferenz sollte eine Grundlage für den zukünftigen Staatsaufbau bieten und wurde als bedeutender Schritt für die Einigung innerhalb Syriens angesehen. Allerdings blieb die kurdische Selbstverwaltung, die etwa 10% der Bevölkerung ausmacht, von den Gesprächen ausgeschlossen, was zu erheblicher Kritik an der Vorgehensweise der Übergangsregierung führte. Viele fühlten sich marginalisiert, da entscheidende ethnische Gruppen, einschließlich der Kurden, nicht gehört wurden, wie krone.at feststellte.
Die gewaltsamen Auseinandersetzungen und der laufende Dialog um eine mögliche politische Neuordnung intensifizieren die Komplexität der Lage in Syrien. Das unklare Schicksal der ausländischen Truppen, darunter die amerikanischen und türkischen Soldaten, sowie die Rolle der verschiedenen involvierten Milizen und deren zukünftige Integration in die regulären Streitkräfte sind zentrale Themen, die für die angestrebte Stabilität im Land gelöst werden müssen. Al-Scharaa betonte unmissverständlich, dass die Einheit Syriens gewahrt bleiben und jegliche bewaffnete Gruppen außerhalb der offiziellen Institutionen verboten werden müssen. Die Zeit drängt, denn der Weg zu einem neuen Syrien erfordert Konsens und einen ernsthaften Dialog zwischen allen Volksgruppen für die erfolgreiche Umsetzung der Pläne, die der nationale Dialog angestoßen hat.
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