Inmitten der anhaltenden Gewalt in Syrien hat sich ein dramatischer Machtwechsel vollzogen: Mohammed al-Bashir, der bisherige Führer der Rebellenregierung in der Hochburg Idlib, wurde zum Chef einer neuen Übergangsregierung ernannt. In einer Ansprache am Dienstag schilderte er, dass diese Übergangsregierung bis zum 1. März 2025 unter seiner Leitung stehen soll. Al-Bashir, der über akademische Hintergründe in Elektronikingenieurwesen und islamischem Recht verfügt, steht vor der Herausforderung, eine geschlossene Führung inmitten fortlaufender Konflikte zu sichern, da die Rebellenführung nun den Rückzug ihrer Kämpfer aus den Städten anordnet, wie oe24.at berichtete.
In einem weiteren besorgniserregenden Entwicklungspunkt fiel die Stadt Homs in die Hände der syrischen Rebellen. Regierungstruppen zogen sich zurück, was von Aktivisten und der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigt wurde. Diese Niederlage für Präsident Baschar al-Assad ist nicht nur strategisch bedeutsam, sondern könnte auch den Verlauf zukünftiger Kämpfe dramatisch beeinflussen. Videos aus der Stadt zeigen euphorische Bewohner, die die Rückkehr der Rebellen feiern, während Berichte über einen Rückzug der Sicherheitskräfte und Militärs die Situation noch weiter anheizen. Homs, das sich in einer strategisch wichtigen Lage zwischen den Regierungshochburgen und Damaskus befindet, gilt als Schlüssel zu weiteren offensiven Fortschritten der Rebellen, wie sueddeutsche.de berichtet.
Ein sich veränderndes Machtgefüge
Die Offensive der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) lässt die syrische Armee an verschiedenen Fronten ins Wanken geraten. Aktivisten berichten von einem weiteren Vorstoß der Rebellen in die Umgebung von Damaskus, wo sie auch die Kontrolle über Daraa, eine Stadt mit hoher symbolischer Bedeutung, gewonnen haben. Tatsache ist, dass Assad sich zunehmend in der Defensive befindet, was der internationalen Gemeinschaft große Sorgen bereitet. In Israel, das bereits an mehreren kriegerischen Konflikten beteiligt ist, sorgt die Entwicklung für Besorgnis, und die Armee hat vorsorglich zusätzliche Truppen zu den Golanhöhen verlegt, um mögliche Bedrohungen abzuwehren.
Währenddessen gibt es in der internationalen Diplomatie Bestrebungen, eine politische Lösung für den Konflikt zu finden. Die US-Regierung fordert den Schutz von Zivilisten und Minderheiten, wogegen die russische Luftwaffe in sogenannten "Anti-Terror"-Operationen aktiv bleibt und die syrische Armee unterstützt. Fragen zur Loyalität des iranischen Regimes gegenüber al-Assad nehmen zu, da spekuliert wird, dass Iran möglicherweise bereit ist, sich von ihm zu distanzieren. Eine besorgniserregende Zeit für Syrien, in der alles noch schwankend, aber mit vielen ungewissen Möglichkeiten scheint.