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EU-Saatgutrecht: NGOs warnen vor Verlust der Pflanzenvielfalt!

In einem dramatischen Appell haben 139 Organisationen aus 23 europäischen Ländern, einschließlich prominenter österreichischer NGOs wie der Dreikönigsaktion und Brot für die Welt, am 2. Dezember 2024 eine Überarbeitung des EU-Saatgutrechts gefordert. Die bestehenden Vorschläge drohen, die Vielfalt von Kulturpflanzen und das Recht der Landwirte auf eigenes Saatgut erheblich zu gefährden, wie kathpress.at berichtete. Diese Bedenken wurden in einem offenen Brief an die 27 EU-Landwirtschaftsminister und den neuen EU-Gesundheitskommissar Oliver Varhelyi geäußert. Die Initiativen zur Änderung des Gesetzes werden von zahlreichen zivilgesellschaftlichen, bäuerlichen und Naturschutzgruppen unterstützt, die sich für den Erhalt regionaler Saatgutsorten und den Schutz der biologischen Vielfalt einsetzen.

Der aktuelle Entwurf, der am 9./10. Dezember bei der nächsten Sitzung des EU-Agrar-Rats zur Diskussion steht, sieht vor, dass die Vermarktung lokaler Sorten erschwert wird, was eine weitere Abnahme der bereits bedrohten alten Sorten zur Folge haben könnte. Zu den konkreten Ängsten gehört, dass selbst Aktivitäten zur Rettung seltener Sorten als "Vermarktung" klassifiziert werden und daher strengen Vorschriften unterliegen könnten. Dies wurde auch von multipolar-magazin.de aufgegriffen, wo Experten betonen, dass der neue Gesetzesentwurf mit außergewöhnlich viel Bürokratie und hohen Kosten verbunden ist, was kleinere Anbieter in ihrer Existenz gefährden könnte.

Risiken der neuen Regulation

Die beabsichtigten Vorschriften stellen eine Vielzahl von Herausforderungen für Hobbygärtner und Kleinproduzenten dar: Bei der Vermarktung von Saatgut müssen Vorschriften über Verpackungsgrößen und -design beachtet werden, was die ohnehin schon vielfältigen Hürden noch verstärkt. Die Unterzeichner des offenen Briefs appellieren an die Minister, sich nicht dem Druck der Agrarindustrie zu beugen und stattdessen eine Grundlage für nachhaltige und vielfältige Lebensmittelsysteme zu schaffen. Sie fordern die fortgesetzte Erhaltung und den Austausch lokaler, angepasst Sorten als zentrale Punkte der europäischen Landwirtschaft.

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Die Frage der Vielfalt in der Landwirtschaft steht auf dem Spiel, ebenso wie die Rechte der Landwirte, die zunehmend durch bürokratische Auflagen eingeschränkt werden könnten. Eine klare Positionierung der EU-Politik ist entscheidend, um ein Gleichgewicht zwischen industriellen Interessen und dem Erhalt traditionsreicher Anbaumethoden zu finden.

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