Robert Fulford, eine herausragende Persönlichkeit im Journalismus Kanadas, ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Er starb am Dienstagnachmittag friedlich im Kreise seiner Familie, wie seine Tochter Sarah Fulford, Chefredakteurin von Maclean’s, bekannt gab.
Fulford, der in den 1950er Jahren seine Journalistikkarriere begann, arbeitete unter anderem für die Canadian Press sowie für namhafte Zeitschriften wie Maclean’s und Toronto Life. Sein Name wird oft mit dem Magazin Saturday Night verbunden, dessen Chefredakteur er über zwei Jahrzehnte lang war. Während seiner umfangreichen Karriere widmete er sich Themen, die von der nationalen Identität Kanadas bis hin zu den Beziehungen zwischen Englisch- und Französischsprechenden reichten.
Einflussreiche Karriere und bemerkenswerte Auszeichnungen
Besonders hervorzuheben ist Fulfords Rolle als Literaturredakteur und täglicher Kulturkolumnist beim Toronto Star, eine Position, die er seit 1959 innehatte. Seine bemerkenswerte Fähigkeit, komplexe Themen in verständlichen Worten zu vermitteln, wurde von vielen geschätzt. „Er hätte George Orwell etwas über die Direktheit und Einfachheit seiner Schreibweise beibringen können“, twitterte Andrew Coyne, ein Kolumnist der Globe and Mail.
1984 wurde Fulford als Officer of the Order of Canada ausgezeichnet, gelobt für seine Integrität und seinen Einfluss auf die kanadische Meinungsbildung. „Er war ein Mann von kritischer Integrität und ein Weiser auf seinem Gebiet,“ hieß es in der Anerkennung. Fulford wurde besonders für seine Arbeit bei Saturday Night gewürdigt, das zu einem wichtigen Sprachrohr für kanadische Ideen und Meinungen wurde.
Neben seiner Redaktionsarbeit war Fulford auch bekannt für seine kritischen Kolumnen. Eine seiner schärfsten Analysen betraf die öffentliche Finanzierung des Films Shivers von David Cronenberg. In einem Artikel aus dem Jahr 1976 bezeichnete er den Film als „eine Schande“ und stellte in Frage, ob Kanada eine Filmindustrie haben sollte, wenn diese durch öffentliche Mittel unterstützt werden musste.
In den späten 1980er Jahren übernahm die Hollinger Inc. das Magazin Saturday Night, und Fulford trat zurück, da er Bedenken hinsichtlich des Einflusses von Conrad Black auf die redaktionelle Ausrichtung hatte. Seine letzten Jahre verbrachte er beim National Post, wo er die kreative und großzügige Kultur des Mediums lobte.
Seinen Wurzeln in Ottawa, wo er 1932 geboren wurde, bleibt Fulford trotz aller Höhen und Tiefen im Journalismus eng verbunden. In seinen Memoiren „Best Seat in the House“ reflektierte er über seine Anfänge im Journalismus und seine Erlebnisse in seiner Heimatstadt Toronto, einschließlich seiner Freundschaft mit dem legendären Musiker Glenn Gould.
Fulfords weiterer Einfluss auf die Kultur und das Verständnis der kanadischen Identität bleibt unbestreitbar. Viele, die ihn kannten oder von ihm lesen durften, erinnern sich an seine tiefe Wissbegier und die Fähigkeit, die Leser auf informative und zugängliche Weise zu fesseln. „Ich war in Ehrfurcht vor ihm. Immer noch“, teilte Bob Rae, der kanadische Botschafter bei den Vereinten Nationen, in den sozialen Medien mit.