Prominent

Politische Gewalt in Mosambik: Oppositionelle Anwälte brutal erschossen

MAPUTO, Mosambik – In einer schockierenden Wendung der Ereignisse wurden zwei prominente Figuren der mosambikanischen Opposition am Freitagabend mitten in der Hauptstadt Maputo in einem bewaffneten Überfall getötet. Elvino Dias, ein Anwalt und enger Berater des oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Venancio Mondlane, wurde in seinem SUV erschossen, als er mit einem Kollegen unterwegs war. Dies ereignete sich in einer Zeit, in der politische Spannungen aufgrund der umstrittenen Wahlen vom 9. Oktober bereits auf dem Höhepunkt waren.

Der Überfall fand in der Hauptverkehrsstraße Joaquim Chissano Avenue nahe der russischen Botschaft statt. Berichten zufolge haben die Täter in zwei Fahrzeugen das Auto der Oppositionellen verfolgt und dann mit zahlreichen Schüssen gezielt angegriffen. Neben Dias kam auch Paulo Guambe, der Pressesprecher der PODEMOS-Partei, ums Leben. Die Polizei bestätigte, dass eine weibliche Person im Fahrzeug verletzt wurde und nun in einem Krankenhaus behandelt wird. Laut Aussagen eines Polizeisprechers wurden Dias und Guambe kurz zuvor in einer Bar beobachtet, und es wird vermutet, dass ihr Tod mit den Interaktionen in dieser sozialen Umgebung in Verbindung steht.

Politisch motivierte Gewalt

Die PODEMOS-Partei, die erst vor kurzem an Einfluss gewonnen hat, stellte sich gegen die seit 49 Jahren regierende Front für die Befreiung Mosambiks (Frelimo) und plant, die Wahlresultate anzugreifen. Die Wahl wurde von schweren Vorwürfen der Wahlfälschung und der Unterdrückung der Opposition überschattet. Der Frelimo-Kandidat Daniel Chapo führte in den vorläufigen Ergebnissen, während Mondlane als unabhängiger Kandidat auf dem zweiten Platz lag. Die endgültigen Wahlergebnisse werden in der kommenden Woche erwartet, wobei Chapo voraussichtlich als Sieger bestätigt wird, um die Nachfolge von Präsident Filipe Nyusi anzutreten.

Kurze Werbeeinblendung

Adriano Nuvunga, Direktor des Zentrums für Demokratie und Entwicklung, bezeichnete den Mord an Dias als „politische Hinrichtung“. Diese brutalen Aktionen werden in der Gesellschaft als Indiz für die gestiegene Gewalt gegen politische Gegner wahrgenommen, die im Vorfeld der Wahlen zugenommen hat. Die mosambikanische Menschenrechtsorganisation hat Frelimo wiederholt beschuldigt, die Oppositionsbewegung zu unterdrücken und friedliche Proteste mit Polizeigewalt zu beenden.

Die Tatsache, dass solche politischen Morde bis jetzt in Mosambik ungewöhnlich waren, hat auch bei Journalisten und Menschenrechtsaktivisten Besorgnis ausgelöst. Marcelo Mosse, Chefredakteur der unabhängigen Online-Zeitung Carta de Moçambique, erklärte in einem aktuellen Kommentar, dass dies eine dramatische Eskalation der Gewalt darstellt.

Die Vorfälle haben landesweit Empörung ausgelöst. So fiel auch die Reaktion der mosambikanischen Anwaltskammer auf das „barbarische Verbrechen“, als sie sich für Gerechtigkeit und eine friedliche Fortführung des politischen Dialogs einsetzte. Außerdem kündigte die Kammer eine Protestaktion in allen Provinzen an, um Solidarität mit den Opfern zu zeigen und die Bedeutung der Unabhängigkeit der Rechtsprechung zu betonen.

Diese Gewaltattacken werfen ernsthafte Fragen über die Sicherheit der Opposition in Mosambik auf, die weiterhin gegen das etablierte Regime kämpft. Frelimo wird, trotz der Vorwürfe und der angespannten politischen Lage, die Verantwortung für die Gewalttaten in Abrede stellen.

Nach dem Mord wurden die Straßen der Hauptstadt von Sicherheitskräften durchdrungen, da die Polizei versuchte, mögliche Proteste einzudämmen und die Lage unter Kontrolle zu halten. Der Mord an Dias und Guambe lässt die Zivilgesellschaft aufhorchen und wirft ein Schlaglicht auf die Unterdrückung, mit der die Opposition konfrontiert ist, während sie gegen ein Regime kämpft, das seit der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1975 an der Macht ist.

Die Dynamik dieser politischen Krise wird sich in den kommenden Wochen weiter zuspitzen, da die Bevölkerung auf ein stark eingeschränktes politisches Engagement reagieren könnte und die Verantwortlichen endlich zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Die brisante politische Lage in Mosambik bleibt also weiterhin äußerst angespannt und könnte durchaus explosive Folgen haben.

Quelle/Referenz
stripes.com

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"