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Geburtsstunde der Gleichstellung: Lucy Komisar und die Rechte der Frauen 1971

Am 8. September 1971 sprach die prominente Feministin und politische Aktivistin Lucy Komisar an der University of North Dakota über die gesellschaftliche Diskriminierung von Frauen und forderte, dass die Regierung die Verantwortung für die Betreuung von Kindern übernehmen sollte, um Frauen zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten.

Am 8. September 1971 hielt die promovierte Feministin und Theaterkritikerin Lucy Komisar eine aufschlussreiche Rede an der University of North Dakota (UND). Die Studentenzeitung „The Dakota Student“ berichtete über ihre Markante Antrittsrede, die sich mit den Rechten von Frauen und den sozialen Konstruktionen von Geschlechterrollen auseinandersetzte. Zu diesem Zeitpunkt war Komisar die Vizepräsidentin für Öffentlichkeitsarbeit der National Organization for Women und hatte vor kurzem ihr Buch „The New Feminism“ veröffentlicht.

In Ihrem Buch kritisierte sie die weitverbreitete Misogynie sowie die systematische Diskriminierung gegenüber Frauen. Besonders ihre Analyse in dem Kapitel „The Message of Anthropology“ basierte auf den Forschungen von Margaret Mead und verdeutlichte, dass Geschlechterrollen von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich sind. Komisar argumentierte, dass Männlichkeit und Weiblichkeit soziale Konstrukte sind, die nicht naturgegeben sind.

Gespräch über Kinderbetreuung und gesellschaftliche Verantwortung

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Komisar sprach auch über die gesellschaftliche Erwartung, dass die Betreuung von Kindern ausschließlich in der Verantwortung der Mütter liege. In einer späteren Rede an den Boeing Management Club in Wichita, Kansas, bestätigte sie, dass viele Frauen glaubten, dass niemand außer ihnen in der Lage sei, sich um ihre Kinder zu kümmern: „Besonders verbreitet ist dies bei Frauen, die Karriere oder Bildung für ein Baby aufgegeben haben.“

Die Reflexion der sozialen Normen und Erwartungen, die Frauen eingetrichtert werden, bildet einen zentralen Bestandteil von Komisars Argumentation. Sie forderte Frauen auf, das Recht zu haben, ihr Leben selbst zu definieren und zu entscheiden, was sie tun wollen. Mit ihrem klaren Bekenntnis zu diesen Themen wurde sie zu einer einflussreichen Stimme in der feministischen Bewegung.

Einfluss von Komisars Besuch

Die Einladung von kontroversen Rednern an Hochschulen ist ein Mittel, um Studierende mit Perspektiven zu konfrontieren, die sie möglicherweise noch nicht gehört haben. Komisars Besuch an der UND war ein gutes Beispiel für diese Praxis, die darauf abzielt, kritisches Denken zu fördern und Debatten anzuregen. Mit ihren tiefgründigen Einblicken in die Themen Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit trug Komisar maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen Frauen konfrontiert sind, zu schärfen.

Die Artikel aus der „Dakota Student“ und ihren späteren Reden zeigen Komisars feste Überzeugung, dass Gleichheit für Frauen nicht nur ein individuelles Recht ist, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Dies bleibt eine relevante Botschaft, die in heutigen Diskussionen über Geschlechtergerechtigkeit und soziale Reformen weiterhin Widerhall findet.

Der Besuch von Lucy Komisar an der University of North Dakota ist nicht nur ein Rückblick auf die Herausforderungen der Vergangenheit, sondern auch ein Anstoß, zeitgenössische Fragen der Gleichberechtigung und der sozialen Verantwortung neu zu betrachten.

Referenzen:

  • “’Girls Taught Incompetence‘: Feminist Discusses Rights”, Dakota Student, 9 September 1971, Seiten 1 & 8.
  • Lucy Komisar, “The New Feminism” (New York: Franklin Watts, Inc.: 1971), 182 Seiten.

– NAG

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