Nairobi —
Ein alarmierender Aufruf zur sofortigen Intervention: Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch fordert die Entsendung von Friedenstruppen nach Sudan! Grund sind die verheerenden Angriffe auf Zivilisten im Bundesstaat Al Jazirah, die weitgehend den Rapid Support Forces (RSF) zugeschrieben werden, einer der kriegsführenden Parteien im andauernden Konflikt des Landes.
Die Situation ist katastrophal! Laut der lokalen pro-demokratischen Gruppe Wad Madani Resistance Committee wurden seit Beginn der Gewalt am 20. Oktober 169 Menschen getötet. Diese Angriffe folgten dem Abfall eines RSF-Kommandanten, der zur sudanesischen Armee übergelaufen war. In der Folge drangen RSF-Truppen in Dörfer und Städte ein, um gezielte Morde und Misshandlungen durchzuführen.
Unhaltbare Zustände für Zivilisten
Laetitia Bader, stellvertretende Direktorin der Afrika-Abteilung von Human Rights Watch, beschreibt die unhaltbaren Zustände: „Sudanesische Frauenrechtsgruppen dokumentieren Fälle von sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen in über 30 angegriffenen Städten und Dörfern. Diese Angriffe sind weiterhin im Gange und führen zu massiven Vertreibungen der Zivilbevölkerung in einem Gebiet, aus dem bereits viele geflohen sind.“ Die RSF bestreitet die Angriffe und beschuldigt die sudanesischen Streitkräfte, lokale Gemeinschaften zu bewaffnen.
Der Konflikt zwischen den RSF und der sudanesischen Armee tobt seit April des letzten Jahres, angeheizt durch einen Machtkampf rivalisierender Generäle. Human Rights Watch und andere Beobachter drängen auf die Entsendung von Friedenstruppen, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Ein militärisches Engagement könnte weitere Angriffe abschrecken und die humanitäre Hilfe überwachen, so Bader.
Dringender Handlungsbedarf
Ahmed Hashi, ein politischer Kommentator aus dem Horn von Afrika, fordert: „Es müssen mindestens 50.000 UN-Soldaten entsandt werden. Die kriminellen Generäle müssen vor den Internationalen Strafgerichtshof gebracht werden.“ Der UN-Sicherheitsrat wird später in diesem Monat über die Menschenrechtsverletzungen in Sudan beraten, die zuletzt auch in einem Bericht des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres thematisiert wurden. Die Zeit drängt, denn die humanitäre Katastrophe könnte sich weiter ausbreiten!