In Bengaluru brodelt die Diskussion um den kommenden Film „Sharanara Shakti,“ der am 18. Oktober premiere haben wird. Nach den Protesten rund um das umstrittene Buch „Vachana Darshana“ richtet sich der Fokus nun auf die filmische Darstellung wesentlicher Figuren des Lingayat-Glaubens. Diese Entwicklungen haben sowohl die kulturellen als auch die spirituellen Gemeinschaften in Aufregung versetzt.
Die Filmemacher bezeichnen „Sharanara Shakti“ als packendes Drama, das im 12. Jahrhundert spielt und die Geschichten von Basavanna, Channabasavanna und anderen verehrten Sharanas zum Leben erweckt. Der Film soll die Bedeutung des Anubhava Mantapa, des heiligen Ishtalinga und das Martyrertum der Sharanas in den Vordergrund stellen. Diese Erzählungen heben die bedeutenden Beiträge der Figuren zur Gesellschaft und Spiritualität hervor.
Widerstand der Lingayat-Gemeinde
Doch stößt die filmische Aufarbeitung nicht auf ungeteilte Zustimmung. Lingayat-Führer, unter ihnen auch Pontifikale und Mitglieder der Jagathika Lingayat Mahasabha, haben vehement gegen die Filmveröffentlichung protestiert. Um den Spannungen zu begegnen, fand am Montag eine spezielle Screening des Films im Stadtteil Malleswaram statt. Anwesend war unter anderem SM Jaamdar, ein ehemaliger IAS-Beamter und Angesehener der Jagathika Lingayat Mahasabha, der nach dem Film feststellte: „Es gibt viele anstößige Themen.“
Das Screening zog zahlreiche Lingayat-Pontifikale und Gemeinschaftsführer an, darunter Siddarama Swamiji aus Gadag, Beli Mutt Swamiji und Basava Yogi Swamiji. Diese führenden Persönlichkeiten sowie Akademiker notierten während der Vorführung ihre Eindrücke, was auf eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten des Films hinweist. Es ist zu erwarten, dass diese nächsten Tage von detaillierten Bewertungen über die problematischen Aspekte des Films geprägt sein werden.
Besonders die Darstellung von Akka Nagamma, der Schwester von Basavanna, hat heftige Reaktionen ausgelöst. Lingayat-Gruppen, darunter die Jagathika Lingayat Mahasabha und mehrere Pro-Basava-Gruppen, haben Briefe verfasst, in denen sie gegen die Veröffentlichung des Films protestieren. Ravi Kumar Biradar, der Präsident der Rashtriya Basava Sena in Vijayapura, stellte vor kurzem auf einer Protestveranstaltung mit nahezu 100 Teilnehmenden, die sich den Trailer angesehen hatten, klar: „Akka Nagamma ist wie eine Mutter für uns. Wie können wir es hinnehmen, dass sie auf so eine beschämende Weise dargestellt wird? Sie war eine Heldin, die unseren Glauben in den dunkelsten Zeiten bewahrt hat. Diese Darstellung ist nichts weniger als ein Schlag ins Gesicht.“
Die Auseinandersetzung um „Sharanara Shakti“ veranschaulicht die tiefen Verwicklungen von Kunst, Religion und Kultur im heutigen Indien. Während der Film darauf abzielt, eine bedeutende historische Erzählung darzustellen, sehen viele in der Abweichung von heiligen Wahrheiten in der Filmlandschaft einen unverzeihlichen Angriff auf ihren Glauben. Die eingegangenen Beschwerden und die Aktivitäten der Protestierenden sind zwar noch in einem frühen Stadium, jedoch ist die Prognose für die bevorstehende Filmveröffentlichung bereits jetzt angespannt und könnte weitere Unruhen nach sich ziehen.