In der weihnachtlichen Backzeit sorgt ein Skandal für Aufregung unter österreichischen Bäckern. Der niederösterreichische Bäcker-Innungsmeister Christian Heiss hat laut ORF-NÖ die Nase voll von privat verkauften Keksen, die in großen Mengen und zu sogenannten "Dumpingpreisen" angeboten werden. "Die bieten 200 bis 300 Kilo an, um jeweils 30 Euro pro Kilo", klagt Heiss. Im Gegensatz dazu liegt der übliche Preis bei 50 Euro pro Kilo. Wenn nun mehrere Hobbybäcker diese Preise unterbieten, spüren die professionellen Bäckereien sofort die Auswirkungen.
Heiss warnt, dass diese "illegalen" Verkäufe nicht nur gegen steuerliche und gewerberechtliche Bestimmungen verstoßen könnten, sondern auch gravierende hygienische Risiken mit sich bringen. So dürfen zwar kleine Mengen ohne spezielle Geräte verkauft werden, doch viele Privatverkäufer produzieren weit mehr, was nicht mehr als legale häusliche Nebenbeschäftigung gilt. "Es gibt manche, die machen 400 bis 500 Kilo", so Heiss weiter. Diese Privatbäcker umgehen die erforderlichen Hygienerichtlinien und stellen zudem oft die verpflichtende Kennzeichnung ihrer Kekse in Frage. Bei diesen Keksen sind zahlreiche Inhaltsstoffe wie Teige, Glasuren und Marmeladen enthalten, die alle auf einem Etikett angegeben sein müssen, was für die Hobbybäcker einen erheblichen zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Privater Keksverkauf auf dem Vormarsch
Die Wut unter den Profi-Bäckern über diesen Trend wächst, da die Wettbewerbsbedingungen unfair scheinen, wissen auch die Verbraucher, dass sie diese Produkte zu günstigeren Preisen auf der Straße oder online kaufen können. Die Preisdifferenzierung führt dazu, dass viele Kunden versucht sind, direkt zu den Hobbybäckern zu greifen, die oft nicht die notwendigen Auflagen erfüllen müssen. Dies könnte in Zukunft dazu führen, dass entscheidende Qualitätsstandards innerhalb der Branche in Frage gestellt werden, während sich die Lage für die professionell arbeitenden Betriebe weiter zuspitzt.
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