Vier Verurteilte in Spanien wegen homophobem Mord an 24-jähriger Pflegekraft

Vier Männer wurden in Spanien wegen des homophoben Mordes an einem 24-jährigen Krankenpfleger verurteilt. Der Fall löste landesweite Proteste aus und wirft Fragen zur LGTBI-Phobie auf.
Vier Männer wurden in Spanien wegen des homophoben Mordes an einem 24-jährigen Krankenpfleger verurteilt. Der Fall löste landesweite Proteste aus und wirft Fragen zur LGTBI-Phobie auf.

Am Sonntag wurden in Spanien vier Männer im Zusammenhang mit dem homophoben Mord an einem 24-jährigen Pflegehelfer verurteilt. Dieser Vorfall entfachte Proteste in Städten sowohl in Spanien als auch im Ausland.

Der Mord an Samuel Luiz

Samuel Luiz, der am 3. Juli 2021 vor einem Nachtclub in A Coruña in der nordwestlichen Region Galicien angegriffen wurde, erlag später seinen Verletzungen im Krankenhaus. Sein Tod führte zu landesweiten Protesten gegen Gewalt aufgrund sexueller Orientierung.

Verurteilung der Täter

Die Angeklagten Diego Montaña, Alejandro Freire und Kaio Amaral wurden wegen Mordes mit besonderer Schwere verurteilt, während Alejandro Míguez wegen Beihilfe schuldig gesprochen wurde. Die Jury in A Coruña stellte fest, dass Montaña — der Anführer der Gruppe — seinen Verdacht über Luiz‘ sexuelle Orientierung aufgrund dessen Sprache und Kleidungsstil äußerte. Vor dem Angriff beleidigte er Luiz mit homophoben Beschimpfungen und schloss nach der Tat anti-schwule Bemerkungen gegenüber den anderen Angeklagten an.

Reaktionen aus der Politik

Die ehemalige Gleichstellungsministerin Irene Montero äußerte sich auf der sozialen Plattform X: „Heute wurden vier Angreifer für den Mord an Samuel Luiz verurteilt. Lassen Sie uns nicht wegschauen: LGTBI-Phobie, die tötet, beginnt mit hasserfüllten Kommentaren oder ‚Witzen‘, die schädlich sind und gestoppt werden müssen.“

Dauer des Prozesses und nächste Schritte

Die Jury benötigte ungewöhnlich lange fünf Tage, um zu entscheiden, nachdem der Prozess fast vier Wochen gedauert hatte. Die Urteilsverkündung steht noch aus; die Staatsanwaltschaft hat Haftstrafen zwischen 22 und 27 Jahren beantragt.

Hassverbrechen in Spanien

Laut Daten des Innenministeriums wurden 2023 rund 364 Hassverbrechen im Zusammenhang mit sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität in Spanien gemeldet, und es gab 184 Festnahmen. Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte weist darauf hin, dass nur ein Bruchteil der Hassverbrechen angezeigt wird.

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