Rumäniens pro-europäischer Kandidat führt bei Wahlen gegen Rechtsextreme

Der pro-europäische Präsidentschaftskandidat Nicușor Dan führt die Wahlen in Rumänien am Sonntag an, nachdem mehr als 80 % der Stimmen ausgezählt wurden.
Wahlkampf und Herausforderungen
Der rechtsextreme Kandidat George Simion, der gegen militärische Unterstützung für die Ukraine ist und die EU kritisiert, sah sich zunächst auf dem Weg zum Wahlsieg, nachdem er die erste Runde am 4. Mai klar gewonnen hatte. Doch Dan konnte nach einem überwältigenden Sieg in einer Fernsehdebatte an Boden gewinnen.
Die Hintergründe der Wahlen
Diese Wahlen folgen nur fünf Monate nach der Annullierung des ursprünglichen Ergebnisses, bei dem der ehemalige rechtsextreme Außenseiter Călin Georgescu an Popularität gewonnen hatte. Die Annullierung geschah aufgrund von Vorwürfen über russische Einmischung.
Georgescu wurde später von der erneuten Wahl ausgeschlossen, nachdem ihm verschiedene Straftaten, darunter die Gründung einer faschistischen Gruppe, vorgeworfen wurden.
Ein Test für Europas Zukunft
Die Wahl am Sonntag wird weithin als ein Entscheidung zwischen Ost und West betrachtet und als Testszenario für den Aufstieg des Trump-ähnlichen Nationalismus in Europa angesehen.
Nicușor Dan: Ein Befürworter der NATO
Dan, der derzeit Bürgermeister der Hauptstadt Bukarest ist, ist ein starker Befürworter der NATO-Mitgliedschaft Rumäniens. Er hat sich verpflichtet, die Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen, die er als entscheidend für die eigene Sicherheit Rumäniens gegenüber der Bedrohung aus Russland ansieht. Zudem hat er versprochen, gegen die Korruption vorzugehen.
Die Unterstützung von Simion
Simion scheint die Unterstützung der rumänischen Diaspora zu haben, die eine der größten weltweit ist. Rund 60 % der Diaspora haben in der ersten Runde für Simion gestimmt. Seitdem hat er viel Zeit außerhalb Rumäniens verbracht und Länder wie Österreich, Italien, Polen, Belgien, Frankreich und das Vereinigte Königreich besucht, um Wähler im Ausland zu gewinnen.