Lufthilfe tötet 3-jährigen Palästinenser in Gaza – Familie klagt an

Lufthilfe tötet 3-jährigen Palästinenser in Gaza – Familie klagt an

Ein 3-jähriger palästinensischer Junge wurde am Samstag in der südlichen Stadt Khan Younis durch ein abgeworfenes Hilfspaket getötet, berichten seine Verwandten. Die humanitäre Krise, hervorgerufen durch den israelischen Angriff, führt zu schwerer Hungerkrise im Gazastreifen.

Das tragische Schicksal des kleinen Sami

Laut Sami Ayyad, dem Großvater des Jungen, frühstückte die Familie, als Paletten aus Flugzeugen abgeworfen wurden und in Richtung des Flüchtlingslagers stürzten. Mehrere Familienmitglieder suchten Schutz in ihren improvisierten Zelten, doch das herabfallende Paket tötete Sami sofort. „Ich saß hier mit dem Jungen, und in dem Moment, als ich ihn verließ… fiel das Paket auf ihn“, erinnerte sich Ayyad. „Es lag nur eine Sekunde zwischen uns. Ich nahm ihn und begann zu rennen.“

Verzweiflung mitten in der Krise

„Wir haben keine Krankenhäuser. Ich lief wie verrückt, aber der Junge starb sofort. Ich konnte ihn nicht retten. Blut kam aus seiner Nase und seinem Mund“, fügte er hinzu. CNN-Aufnahmen aus der unmittelbaren Folge des Vorfalls zeigen blutige Flecken auf dem Boden, während Ayyad auf den Ort zeigt, an dem sein Enkel getötet wurde. Familienmitglieder versammeln sich im Flüchtlingslager, ihre Augen voller Tränen. Frauen, Männer und Kinder gehen barfuß zwischen einem Meer von Zelten aus dünnen Planen umher.

Hilfsmaßnahmen und der Ruf nach Würde

Mehrere Länder, darunter die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate, haben Hilfsgüter in den Gazastreifen abgeworfen. „Wir wollen keine Hilfe. Wir wollen Würde“, sagte Ayyad. „Genug mit der Erniedrigung und den Beleidigungen, die wir von den Arabern und nicht nur von den Israelis erfahren. Sie zeigen kein Mitleid mit uns – schaut auf unsere Kinder, unsere Frauen, unsere Alten.“

Die Realität in Khan Younis

Der Onkel von Sami, Mahmoud Ayyad, beschrieb das Leben in dieser Region als „Demütigung, Tod, Horror“. Er fügte hinzu: „Ich schlafe nachts nicht sicher ein, ob ich morgen aufwache. Wir sind Menschen und keine Tiere, die man von oben mit Lebensmitteln versorgt.“ Laut den israelischen Behörden wurden am Samstag 81 Nahrungspakete von den Vereinigten Arabischen Emiraten in Khan Younis abgeworfen. Insgesamt wurden in den letzten Monaten mehr als 10.000 Pakete abgeworfen.

Ein direkter Aufruf zur humanitären Unterstützung

Die anhaltenden israelischen Beschränkungen für humanitäre Hilfe haben die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern stark beeinträchtigt. Dies hat die gesamte Bevölkerung von über 2,2 Millionen Menschen dem Risiko einer Hungersnot ausgesetzt, wie ein Bericht der UN belegt. Rund 1,84 Millionen Palästinenser leiden unter akutem Nahrungsmangel, wie der Bericht über die integrierte Klassifikation der Ernährungsunsicherheit am Donnerstag feststellte.

Die Folgen des militärischen Vorgehens

Die internationale Gemeinschaft hat die Luftabwürfe als ineffiziente Methode verurteilt, um den Palästinensern im Gazastreifen zu helfen. Stattdessen fordern Menschenrechtsorganisationen die israelischen Behörden auf, die Kontrollen an den Landübergängen in die Enklave zu lockern. Die militärische Offensive Israels im Gazastreifen hat ganze Stadtviertel verwüstet, Familien ausgelöscht und eine schwere Hungersnot, Vertreibung und Krankheitskrise ausgelöst. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza sind seit dem Beginn des Konflikts am 7. Oktober mindestens 42.603 Palästinenser getötet und 99.795 verletzt worden.

Ein unvorstellbares Schicksal

Die israelische Offensive begann, nachdem die militantische Gruppe Hamas, die den Gazastreifen regiert, Südisrael angegriffen hatte. Dabei wurden mindestens 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere entführt, so die israelischen Behörden. Sami und seine Angehörigen hatten sich nach wiederholten Vertreibungen durch die israelische Militärkampagne in Khan Younis aufgehalten. „Ich will keine Hilfe. Mein Sohn ist tot. Er stand dort und sagte mir, ich solle die Fallschirme anschauen. Er rannte weg, als er sah, dass sie ihm näher kamen“, berichtete sein Vater Mahmoud. „Es gab einen Luftangriff hier, und er hat überlebt. Aber sein Schicksal war, durch einen Fallschirm zu sterben.“

Dieser tragische Vorfall erinnert uns an die verheerenden Auswirkungen bewaffneter Konflikte auf das Leben unschuldiger Zivilisten und die dringende Notwendigkeit humanitärer Hilfe und politischen Wandels in der Region.