Israels Offensive in Gaza: Netanjahu warnt vor Verlust von Verbündeten

Am vergangenen Wochenende hat Israel eine neue verheerende Bodenoffensive im Gazastreifen gestartet, während US-Präsident Donald Trump die Region verließ, ohne einen Waffenstillstand oder eine Einigung über Geiseln zu erreichen.
Die Operation „Gideons Wagen“
Das israelische Militär gab bekannt, dass seine Truppen in der letzten Zeit in den nördlichen und südlichen Teilen von Gaza vorrückten. Diese Offensive ist Bestandteil der Operation „Gideons Wagen“, die Israel angekündigt hatte, falls Hamas nicht bereit ist, unter den festgelegten Bedingungen einen neuen Geiselnvertrag abzuschließen. Vorangegangen waren dieser Bodenoffensive Tage intensiver Luftangriffe, die laut Gesundheitsbehörden in Gaza ganze Familien ausgelöscht haben.
Humanitäre Situation in Gaza
Israel erklärte, dass eine „grundlegende Menge an Lebensmitteln“ in das belagerte Gebiet eingeführt wird, ein Schritt, der Premierminister Benjamin Netanyahu zufolge unter massivem Druck der israelischen Verbündeten erfolgt. Am Samstag begannen zudem indirekte Gespräche zwischen Hamas und Israel in der katarischen Hauptstadt Doha.
Überblick zur Offensive
Die Operation „Gideons Wagen“ zielt darauf ab, alle Kriegsziele in Gaza zu erreichen, einschließlich der Niederlage von Hamas und der Sicherstellung der Freilassung verbliebener Geiseln. Laut einem hochrangigen Sicherheitsbeamten wurde die Operation am 5. Mai vom Sicherheitskabinett genehmigt, wobei betont wurde, dass die Streitkräfte, im Gegensatz zu früheren Einsätzen, in den eroberten Gebieten verbleiben werden. Netanyahu kündigte an, dass Israel die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen übernehmen wolle.
Die Lage der Zivilbevölkerung
In den letzten Tagen sollen laut Quellen des israelischen Militärs über 670 „Hamas-Ziele“ attackiert worden sein. Gesundheitsbehörden in Gaza berichten, dass die aktuelle Offensive mehr als 100 Menschen in einer Nacht das Leben kostete und das letzte funktionierende Krankenhaus im Norden des Gazastreifens schloss. Seit Beginn der Kämpfe am 7. Oktober 2023 wurden in Gaza mehr als 53.000 Menschen getötet, davon die Mehrheit Frauen und Kinder.
Hilfe für Gaza
Die israelische Regierung kündigte an, aufgrund des „operativen Bedarfs“ eine Eingabe von Lebensmitteln nach Gaza zu genehmigen, um eine Hungersnot zu verhindern. Netanyahu deutete an, dass Israel andernfalls die Unterstützung seiner engsten Verbündeten, einschließlich der USA, verlieren könnte. Die UN warnte vor einer möglichen Hungersnot für die gesamte Bevölkerung Gazas nach 19 Monaten Konflikt und massenhafter Vertreibung.
Reaktionen aus den USA
Trump äußerte während seiner Reise in den Golfstaaten, dass er ein Ende des „brutalen Krieges“ in Gaza wünscht. Er betonte, dass das US-Engagement in der Lage sei, die Situation zu entschärfen. In Gesprächen über humanitäre Hilfe bestand Konsens darüber, dass logistische und sicherheitstechnische Herausforderungen eine ernsthafte Hürde darstellen.
Verhandlungen zwischen Israel und Hamas
Die neue Militäroperation in Gaza könnte laut israelischen Verteidigungsminister Israel Katz der Druck gewesen sein, der Hamas zur Rückkehr zu den Verhandlungen in Katar bewegte. Ein hochrangiger Hamas-Beamter bestätigte, dass Gespräche ohne Vorbedingungen begonnen hatten. Die Fortschritte dieser Diskussionen sind jedoch unklar, und Hamas hat unterschiedliche Äußerungen bezüglich ihrer Position zu einem möglichen Waffenstillstand getätigt. Die Situation bleibt angespannt und ungewiss.
Berichterstattung von CNN: Jeremy Diamond, Mostafa Salem, Abeer Salman, Eyad Kourdi, Ibrahim Dahman, Mohammed Tawfeeq, Tim Lister, Mick Krever, Eugenia Yosef und Dana Karni. Auch Khader Al-Za’anoun von Wafa, der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur, leistete einen Beitrag.