Hezbollah-Sprecher bei seltener israelischer Luftschlag in Beirut getötet

Hezbollah-Sprecher Mohammed Afif wurde bei einem seltenen israelischen Luftangriff im Zentrum Beiruts getötet, während sich die Lage zwischen Israel und Hezbollah weiter zuspitzt.

Der Sprecher der libanesischen Militärgruppe Hezbollah, Mohammed Afif, wurde Berichten zufolge am Sonntag bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut getötet. Libanesische Sicherheitsquellen teilten CNN mit, dass Afif im Zentrum der Hauptstadt Lebanon ums Leben kam. Obwohl CNN die Nachricht noch nicht bestätigt hat, nimmt das Medienbüro von Hezbollah bereits Beileidsbekundungen entgegen, was darauf hindeutet, dass er tatsächlich gestorben ist.

Details zum Angriff

Der Angriff war erst der vierte israelische Luftschlag innerhalb der Stadtgrenzen Beiruts seit 2006, als ein 34-tägiger bewaffneter Konflikt zwischen Israel und Hezbollah stattfand. Der Luftangriff am Sonntag traf das Gebiet Ras al-Nebaa mitten am Tag, ohne dass eine Evakuierungswarnung ausgegeben wurde. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) machten keine Angaben zu dem Angriff.

Die Rolle von Mohammed Afif in Hezbollah

Afif hatte über Jahre die Medienkontakte bei Hezbollah geleitet. Nach der Ermordung des Hezbollah-Führers Hassan Nasrallah Ende September war Afif das prominente Gesicht der Partei. Er hielt Reden bei Pressekonferenzen, die aus den Trümmern der südlichen Vororte Beiruts stammen, die seit dem Beginn der israelischen Offensive am 1. Oktober heftig angegriffen wurden.

Folgen des Angriffs und die aktuelle Lage

Die offensichtliche Zielscheibe Afifs seitens Israels fällt mit einer Eskalation in dessen Offensive im Libanon zusammen, während gleichzeitig diplomatische Bemühungen um einen Waffenstillstand zwischen Hezbollah und Israel intensiviert werden. Hezbollah prüft derzeit ein US-israelisches Vorschlag, das am Donnerstag an die libanesische Regierung übermittelt wurde. Unklar bleibt, ob der gemeldete Tod Afifs die Verhandlungen beeinflussen wird.

Israels Offensive im Gazastreifen

Unterdessen wurden am Sonntagmorgen mindestens 50 Menschen bei israelischen Luftschlägen auf Beit Lahiya im nördlichen Gazastreifen getötet, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Dutzende von Palästinensern, die aufgrund der anhaltenden israelischen Operation im nahegelegenen Jabalya vertrieben wurden, suchten Zuflucht in zwei der getroffen Häuser, so ein örtlicher Journalist.

Aussagen von Augenzeugen

„Wir saßen zu Hause und plötzlich hörten wir intensive Schläge, weil wir nicht in der Lage waren, das Haus zu verlassen“, berichtete ein Augenzeuge, der seinen Namen nicht nennen wollte. Die Anwohner begannen, die Toten aus den Trümmern zu bergen, während zivile Verteidigungseinheiten und Krankenwagen in der Region nicht operieren konnten. „Diese Menschen wurden von Jabalya nach Beit Lahiya vertrieben“, fügte der Zeuge hinzu.

Zusätzliche Angriffe und die humanitäre Lage

Separat gab es israelsische Luftangriffe auf Al-Bureij im zentralen Gazastreifen, bei denen 23 Menschen ums Leben kamen, wie das Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus berichtete, wo die Leichname gebracht worden waren. „Es war eine sehr beängstigende Nacht, die Schreie kleiner Kinder – jedes von ihnen rief nach seiner Mutter“, schilderte ein Anwohner, Mahmoud Azaiza.

Nächste Schritte und Verhandlungen

Die IDF hat erklärt, dass die Operation zur systematischen Zerschlagung der terroristischen Infrastruktur in der Region so lange fortgesetzt wird, wie es erforderlich ist, um die Ziele zu erreichen. Der anhaltende Vorstoß in Gaza fällt zusammen mit Israels expandierenden Operationen im südlichen Libanon. Am Freitagabend erreichten israelische Truppen das Dorf Chama, etwa 61 Meilen von der Hauptstadt Beirut entfernt, was als tiefster Vorstoß in libanesisches Territorium verstanden wird.

Waffenstillstandsverhandlungen

Während Israel am Wochenende Libanon angriff, fanden in Beirut weiterhin Gespräche unter politischen Vertretern bezüglich einer US-Initiative für einen Waffenstillstand statt, bestätigte ein libanesischer Offizieller, der mit den Gesprächen vertraut ist. US-Offizielle drängen auf ein Waffenstillstandsabkommen, um eine Ausweitung der laufenden Offensive zu verhindern. Hezbollah prüft derzeit das Angebot, so die Quellen gegenüber CNN.

Dieser Artikel wird mit weiteren Entwicklungen aktualisiert.

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