Gericht entscheidet: Ausgesetztes Wildschwein bleibt bei Halter
Ein Wildschwein, das von einer französischen Pferdezüchterin adoptiert wurde, darf bei ihrer Besitzerin bleiben. Dies entschied ein Gericht am Donnerstag, nachdem Drohungen der Behörden, das Tier zu entfernen oder sogar zu euthanasieren, Proteststürme ausgelöst hatten.
Rillette – vom Müll zu einem treuen Begleiter
Im April 2023 wurde „Rillette“ als winziges Ferkel in der Nähe von Mülltonnen auf dem Pferdehof von Elodie Cappe im französischen Chaource gefunden. Mittlerweile hat sich das Tier zu einer großen Bäuerin mit einem borstigen, braunem Fell entwickelt, die zwischen den Pferden und Hunden auf dem Hof herumlaufen und gerne mit ihren Besitzern kuscheln kann.
Überwindung von behördlichen Hindernissen
Nachdem erste Versuche, das Wildschwein wieder in die Freiheit zu entlassen, gescheitert waren, ließ Cappe Rillette sterilisieren und impfen, stellte einen geschützten Bereich zur Verfügung und beantragte mehrfach bei der regionalen Präfektur die Genehmigung, ein wildlebendes Tier zu halten. Alle Anträge wurden jedoch abgelehnt, während die lokalen Behörden drohten, das Tier zu konfiszieren oder zu euthanasieren. Darüber hinaus sah Cappe sich möglichen Gefängnisstrafen und Bußgeldern von bis zu 150.000 Euro (154.000 Dollar) wegen „Auffangens oder Festhaltens von Wildtieren“ gegenüber.
Proteste und Unterstützung für Rillette
Der Fall sorgte für Aufregung unter Tierschutzaktivisten, machte Schlagzeilen und führte zu einer Petition sowie einer lokalen Demonstration. Selbst Filmikone Brigitte Bardot appellierte dafür, Rillette auf dem Hof zu belassen.
Gerichtsurteil und Folgen für die Besitzerin
In einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil forderte das Verwaltungsgericht Chalons-en-Champagne die Präfektur auf, den Antrag zur Haltung des Tieres zu überprüfen und wies den Staat an, 1.500 Euro (1.545 Dollar) Schadensersatz an die Besitzerin des Schweins zu zahlen. „Dies ist ein großer Sieg; das Gericht hat die Argumente der Präfektur wirklich verworfen. Die Medienpräsenz hat einen entscheidenden Unterschied gemacht“, sagte Cappe und fügte hinzu, dass sie den Schadensersatz an eine Wohltätigkeitsorganisation spenden werde.
Rillette bleibt unbeeindruckt
Cappe bemerkte, dass Rillette – humorvoll nach einem regionalen Gericht aus geschreddertem Schweinefleisch benannt – von den Nachrichten unbeeindruckt bleibt. „Sie spielt einfach, es ist ihr egal. Sie gehört zu uns“, sagte sie.
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