Zukunft der Geldpolitik: Herausforderungen durch KI und Strukturwandel!

Wien, Österreich - Die 52. Volkswirtschaftliche Tagung, die heute in Wien beginnt und morgen fortgesetzt wird, setzt sich intensiv mit dem Thema Geldpolitik und stabilen Preisen in Zeiten massiven Strukturwandels auseinander. In seiner Eröffnungsrede betont OeNB-Gouverneur Robert Holzmann die Herausforderungen und Chancen, die solche strukturellen Umbrüche mit sich bringen. Er hebt hervor, dass die Hauptaufgabe der Zentralbanken die Wahrung der Preisstabilität ist. Holzmann verweist dabei auf die geopolitischen und wirtschaftlichen Verschiebungen, die bestehende Annahmen zur Geldpolitik infrage stellen, und thematisiert die Veranstaltung unter dem Titel „Monetary policy and structural tectonic shifts“.
Im Rahmen der Tagung, die von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und dem SUERF (The European Money and Finance Forum) organisiert wird, werden namhafte Referenten wie Daniel Gros von der Bocconi University und Huw Pill von der Bank of England erwartet. Ziel ist es, eine Brücke zwischen wissenschaftlichen Perspektiven und der politischen Praxis zu schlagen.
Zentrale Herausforderungen für Zentralbanken
Holzmann geht auf zentrale Herausforderungen für die Zentralbanken ein, darunter den Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) und innovative Finanzprodukte wie Stablecoins. Diese Themen könnten zu grundlegenden Veränderungen der Lebensweise und der weltweiten Wirtschaft führen. Zudem nennt Holzmann die unvorhersehbaren wirtschaftlichen Signale aus den USA, insbesondere unter der Trump-Regierung, die die Unabhängigkeit der Zentralbankpolitik gefährden können. Der Rückzug der Trump-Regierung aus internationalen Initiativen, wie dem Internationalen Währungsfonds, wird ebenfalls als kritischer Punkt diskutiert.
In diesem Kontext hebt die Deutsche Bundesbank die Notwendigkeit hervor, geldpolitische Kommunikation vor dem Hintergrund von KI und anderen Technologien neu zu bewerten. Die Herausforderung besteht darin, monetäre Schocks korrekt zu identifizieren und die Märkte entsprechend zu informieren. Dieser Aspekt wird zunehmend wichtiger, da die Finanzmärkte Transparenz und klare Kommunikationslinien erwarten.
Globale wirtschaftliche Perspektiven
Der Jahreswirtschaftsbericht 2024 der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) analysiert die geldpolitischen Lehren seit dem Jahr 2000 und setzt sich mit den Auswirkungen der Inflationssenkung auf das Wirtschaftswachstum auseinander. Die Autoritäten warnen jedoch, dass viele Herausforderungen bestehen, wie z.B. stagnierende Reallöhne und Probleme in den öffentlichen Finanzen, die die Rückführung der Inflation erschweren könnten. Dies macht eine solide Geldpolitik notwendig, die zugleich robust und flexibel ist.
Zusätzlich dazu müssen Strukturreformen initiiert werden, um den Wettbewerb zu fördern und die Innovationskraft in der Wirtschaft zu stärken. Die BIZ hebt hervor, dass ergänzende geldpolitische Maßnahmen erforderlich sind, um eine stabile wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung sicherzustellen. In diesem Rahmen wird auch auf Risiken von Gewerbeimmobilien und die Rolle Chinas als disinflationäre Kraft näher eingegangen.
Die kommenden Tage der Tagung versprechen, tiefgehende Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten der Geldpolitik zu bieten und zum Dialog über die zukünftige Ausrichtung der geldpolitischen Strategien beizutragen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wien, Österreich |
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