Dominikanische Republik deportiert 276.000 Haitianer 2024
Im Jahr 2024 hat die Dominikanische Republik mehr als 276.000 Haitians ausgewiesen, wie die Einwanderungsbehörde des Landes am Mittwoch mitteilte. Alleine in den letzten drei Monaten des Jahres wurden über 94.000 Menschen im Rahmen einer neuen Operation deportiert, die darauf abzielt, wöchentlich bis zu 10.000 undokumentierte Haitianer zu entfernen. Diese Anordnung kam vom Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Dominikanischen Republik unter der Leitung von Präsident Luis Abinader.
Details zu den Deportationen
Den Berichten zufolge wurden im ersten Quartal des Jahres 48.344 Haitians, zwischen April und Juni 62.446 und von Juli bis September weitere 71.414 deportiert. Dies zeigt die zunehmenden Anstrengungen der dominikanischen Behörden, die Einwanderung zu kontrollieren.
Reaktionen auf die Deportationen
Der Regierungssprecher Homero Figueroa erklärte im Oktober gegenüber Journalisten, dass die Regierung die Deportationen verstärkt habe, um auf den „Überfluss“ an haitianischen Migranten in der Dominikanischen Republik zu reagieren. Die beiden Länder teilen sich eine Insel und haben eine lange Geschichte informeller Bewegungen von Menschen über die Grenze.
Kritik und humanitäre Hilfe
Die damalige haitianische Außenministerin Dominique Dupuy verurteilte die „brutalen Szenen von Razzien und Deportationen“ und forderte Gerechtigkeit für die „dehumanisierenden Handlungen“ gegen ihre Landsleute. Die dominikanischen Behörden beteuern jedoch, dass die Deportationen im Einklang mit den Menschenrechten durchgeführt werden.
Die Lage in Haiti
Im Oktober wurde von Reuters gefilmtes Material veröffentlicht, das Dutzende von Migranten in überfüllten, käfigähnlichen Polizeifahrzeugen auf dem Weg nach Haiti zeigt. Hilfsorganisationen eilten, um den tausenden Deportierten auf der haitianischen Seite der Grenze Unterstützung zu bieten.
Die massenhaften Deportationen erfolgen inmitten einer sich verschärfenden politischen und sozialen Krise in Haiti, wo Gangs schätzungsweise mehr als 80 % der Kontrolle über die Hauptstadt Port-au-Prince ausüben.
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