Totgeborenes Baby in italienischer Babyklappe gefunden, Alarm versagt
In einer tragischen Wendung wurde am Donnerstag in Süditalien der leblosen Körper eines männlichen Säuglings in einer Babybox gefunden. Der örtliche Pfarrer gab an, dass der Alarm, der ihn benachrichtigen sollte, nicht ausgelöst wurde.
Fundort und Umstände
Der etwa einen Monat alte Säugling wurde in der Kirche San Giovanni Battista in Bari, in der Region Apulien, entdeckt. Pfarrer Antonio Ruccia erklärte den italienischen Medien, dass ein Alarm sofort ausgelöst werden sollte, wenn jemand ein Baby in die Wiege legt. „Ich bin in Rom, aber mein Handy, das mit der Wiege verbunden ist, hat nicht geklingelt“, so Ruccia.
Der Entdeckungsprozess
Der Tote wurde von einem örtlichen Bestatter entdeckt, der an der Babybox vorbeiging, als er bemerkte, dass die Tür einen Spalt offen war. Sofort informierte er den Pfarrer, der die lokale Polizei verständigte, die schließlich den erschreckenden Fund machte.
Alarmanlage und mögliche Ursachen
Wenn ein Baby in die Wiege gelegt wird, sollte ein Heizungssystem automatisch aktiviert werden, und eine Benachrichtigung an das Handy des Pfarrers gesendet werden. Es ist unklar, ob das Heizungssystem funktionierte oder ob das Baby bereits tot war, als es abgelegt wurde, so die Polizei von Bari. Eine Autopsie wird durchgeführt, um den Todeszeitpunkt und die Todesursache zu ermitteln, bestellte ein Polizeisprecher gegenüber CNN.
Ältere Verwendung der Babybox
Die erste Theorie besagt, dass die Person, die das Baby abgelegt hat, die Tür des kleinen Raumes, in dem sich die Wiege befindet, nicht geschlossen hat, was die Alarmierung des Pfarrers verhindert hätte.
Die Babybox in Apulien wurde zuletzt im Dezember 2023 verwendet, als ein Mädchen, das später Maria Grazia genannt wurde, abgelegt wurde. „Es darf kein Urteil über solche Ereignisse gefällt werden“, sagte Ruccia damals. „Niemand kann sich den Schmerz vorstellen, zu erkennen, dass man sich nicht um sein kleines Kind kümmern kann.“
Babyboxen in Italien
In Italien gibt es überall Babyboxen, die 2006 eingeführt wurden, um Frauen zu helfen, anonym Babys abzugeben, um sie in beheizten Wiegen in Kirchen und Krankenhäusern zu versorgen. Diese Praxis hat ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert, als Frauen Babys in eine „ruota“ – ein Rad, das in die Wand eines kirchlich verbundenen Kinderheims eingelassen war – legten, um ihr Kind anonym der kirchlichen Institution zu übergeben.
Änderungen in der gesetzlichen Regelung
Diese Praxis wurde bis in die 1950er Jahre angewendet, als die Kinderheime geschlossen wurden. Stattdessen erlaubte die italienische Gesetzgebung den Frauen, anonym zu gebären und ihre Babys ohne rechtliche Konsequenzen in Krankenhäusern zu lassen, ohne dass ihr Name auf der Geburtsurkunde erscheint.