Spannung pur: Rumänien wählt – Wer gewinnt die Präsidenten-Stichwahl?

Bukarest, Rumänien - Am 18. Mai 2025, einem entscheidenden Tag für die rumänische Politik, findet die Stichwahl um das Präsidentenamt statt. An die Wahlurnen rufen knapp 19 Millionen wahlberechtigte Rumänen, sowohl im Inland als auch im Ausland. Die erste Runde der Präsidentschaftswahl hatte bereits für Aufsehen gesorgt, als George Simion, ein Kandidat der extremen Rechten, mit etwa 41% der Stimmen die Führung übernahm, jedoch die absolute Mehrheit verfehlte. Nicusor Dan, der parteifreie Oberbürgermeister von Bukarest, folgte ihm mit 21% der Stimmen, dicht gefolgt von Crin Antonescu, der Kandidat der bürgerlich-sozialdemokratischen Regierung, der etwa 20,3% erzielte und seine Niederlage eingestand
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Die bevorstehende Stichwahl wird als ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Simion und Dan prognostiziert. Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass Dan an Zustimmung gewonnen hat, mit einer IRSOP-Umfrage, die ihn bei 52% zeigt, während Simion nur auf 48% kommt. Eine alternative Umfrage von AtlasIntel sieht ihn bei 48,7% und Simion bei 47,8%. Diese knappen Ergebnisse lassen auf eine äußerst spannungsgeladene Wahl schließen, wobei einige zehntausend Stimmen den entscheidenden Unterschied machen könnten. Die ersten Exit-Polls werden um 21:00 Uhr veröffentlicht, und angesichts der Vorgeschichte der letzten Wahl ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit besonders hoch.
Kandidaten im Fokus
George Simion hat sich im Wahlkampf durch seine Verbindungen zu Călin Georgescu, einem rechtsextremen prorussischen Kandidaten, hervorgetan. Georgescu, dessen Wahlsieg in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl 2024 wegen Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt wurde, darf nicht erneut antreten, da er aktuell von der Staatsanwaltschaft untersucht wird. Simions Wahlkampf hat stark betont, dass er, im Falle eines Sieges, die Präsidentenmacht nutzen will, um Georgescu zu unterstützen, möglicherweise in einer zukünftigen Rolle als Ministerpräsident.
Nicusor Dan hingegen präsentiert sich als liberaler und parteifreier Kandidat, der sich eine bedeutende Unterstützung unter den Wählern erarbeitet hat. Er hat sich darauf konzentriert, sowohl die soziale als auch die wirtschaftliche Stabilität Rumäniens zu fördern und steht für eine klare pro-westliche Haltung, insbesondere in Bezug auf militärische Hilfen für die Ukraine, im Gegensatz zu Simions ablehnender Haltung.
Hintergrund der Wahl und politische Landschaft
Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen folgen auf eine von Skandalen geprägte Vorgeschichte. Die Wahlen von 2024 mussten aufgrund russischer Einflussnahme und anderer Unregelmäßigkeiten annulliert werden. Rumänien, als Mitglied der Europäischen Union und der NATO, steht an einem entscheidenden Wendepunkt, da der Staatspräsident wesentliche Richtlinien für Außen- und Sicherheitspolitik bestimmt.
Zusätzlich zeigt der aktuelle Wahltrend zu den Parlamentswahlen im Jahr 2028, dass AUR, die Partei von Simion, bei 31,1% liegt, gefolgt von PSD mit 21,2%. Diese Entwicklungen könnten das zukünftige politische Klima Rumäniens entscheidend beeinflussen. Eine stabile Mehrheit für Regierungsbildungen erfordert 166 der 330 Abgeordneten, und der politische Druck wird weiter zunehmen, je nachdem, wie die Präsidentschaftswahlen ausgehen.
Insgesamt steht Rumänien vor einer kritischen Wahl, die nicht nur das Schicksal der Kandidaten, sondern auch die zukünftige Ausrichtung des Landes bestimmen könnte.
Details | |
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Vorfall | Wahlen |
Ort | Bukarest, Rumänien |
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