Zivildiener schmuggelt Handys ins Innsbrucker Gefängnis – Aufklärung der Schlägerei!

Zivildiener schmuggelt Handys ins Innsbrucker Gefängnis: Ein Vorfall deckt Sicherheitsmängel und Überbelegung auf.
Zivildiener schmuggelt Handys ins Innsbrucker Gefängnis: Ein Vorfall deckt Sicherheitsmängel und Überbelegung auf.

Justizanstalt Stein, 3500 Krems, Österreich - Ein skandalöser Vorfall im Innsbrucker Gefängnis hat die österreichische Justiz in Aufregung versetzt. Laut 5min soll ein Zivildiener als Kurier agiert haben, indem er Mobiltelefone und weitere elektronische Geräte an Inhaftierte schmuggelte. Der Vorfall kam ans Licht, nachdem es in der Beamtenküche zu einer Gewaltsituation unter den Insassen gekommen war. Berichten zufolge fand man während dieser Auseinandersetzung ein verbotenes Smartphone, was zu Gerüchten und letztendlich zu Geständnissen führte.

Der Insasse, der nach dieser Schlägerei als Auslöser identifiziert wurde, offenbarte, dass der Zivildiener die Geräte ins Gefängnis geschmuggelt hatte. Neben dem Smartphone werden auch Zubehörteile wie Ladegeräte, Musik-USB-Sticks und AirPods in Verbindung mit dem Vorfall genannt. Die Justizanstalt hat den Vorfall umgehend an die Zivildienstbehörde gemeldet, und der Zivildiener ist mittlerweile nicht mehr in der Einrichtung tätig.

Schmuggelaktionen in Justizanstalten

Ähnliche Schmuggelversuche sind auch in anderen Justizanstalten Österreichs zu verzeichnen. In der Justizanstalt Stein in Niederösterreich entdeckten Beamte einen Mann, der Pakete an einer Schnur befestigte, die von Gefangenen herabgelassen wurden. Die Unterstützung durch den Mitarbeiter führte zur Festnahme eines Helfers, während Ermittlungen zur Dauer dieser Schmuggelaktivitäten laufen. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten eine mehrere Meter lange Schnur sowie einen Karabiner, was auf organisierte Aktivitäten unter den Inhaftierten hindeutet.

Ein Insider gab an, dass einige der 15 Gefangenen versuchten, die Beamten durch Ablenkung in die Irre zu führen. Der Vollzugs-Generaldirektor Erich Mayer lobte die Beamten für ihre schnelle Reaktion, während Personalvertreter Roman Söllner den Personalmangel in der Anstalt kritisierte. Österreichs Gefängnisse sind derzeit überbelegt, und etwa 41% der Häftlinge werden vor Verbüßung von zwei Dritteln ihrer Strafe entlassen.

Hintergrund zur Gefängnissituation in Europa

Die Problematik der Überbelegung in Gefängnissen ist ein weit verbreitetes Anliegen in Europa. Länder gehen unterschiedlich gegen dieses Problem vor. Einige Ansätze beinhalten den Bau neuer Gefängnisse sowie den Ausbau bestehender Einrichtungen. Im Rahmen dieser Diskussionen über Alternativen zum Freiheitsentzug zeigen viele Länder, dass es unterschiedliche Fortschritte in der Umsetzung gibt. In Schweden werden beispielsweise Überlegungen angestellt, Strafgefangene in weniger überfüllte Einrichtungen zu verlegen, während in England und Wales Polizeizellen genutzt werden, um die Überbelegung zu reduzieren.

Die EU-Kommission empfiehlt internationale Kooperationen, um innovative Lösungen zur Überprüfung von Bewährungshilfen für entlassene Häftlinge zu finden. Das Thema ist also nicht nur auf die Vorfälle in den österreichischen Justizanstalten beschränkt, sondern Teil eines umfassenderen, europäischen Problems, das die Justizsysteme betrifft und eine dringende Diskussion über Reformen anstoßen sollte.

Details
Ort Justizanstalt Stein, 3500 Krems, Österreich
Quellen