Witches, Bitches, It-Girls: Endler entschlüsselt das Patriarchat!

Rebekka Endler analysiert in ihrem neuen Buch die Mythen des Patriarchats und beleuchtet die gesellschaftliche Bewertung von Frauen.
Rebekka Endler analysiert in ihrem neuen Buch die Mythen des Patriarchats und beleuchtet die gesellschaftliche Bewertung von Frauen.

Deutschland - Rebekka Endler, eine engagierte deutsche Journalistin und Autorin, veröffentlicht mit ihrem Buch „Witches, Bitches, It-Girls“ eine umfassende Analyse der Mythen und Strukturen des Patriarchats. In ihrem Werk untersucht sie die gesellschaftliche Bewertung von Frauen über die Jahrhunderte hinweg und beleuchtet, wie unterschiedliche Frauenbilder das Leben von Frauen geprägt haben. Vom Bild der Hexen im Mittelalter über die Herausforderungen von Karrierefrauen bis hin zu den Erwartungen an Mütter in der heutigen Zeit zieht Endler eine eindringliche Bilanz über die Mechanismen, die Frauen unter Druck setzen. Wie oe24.at berichtet, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, die historisch gewachsenen Strukturen aufzudecken und zu entlarven, die hinter der Diskriminierung von Frauen stehen.

Endlers Buch verbindet geschichtliche Analysen mit unterhaltsamen Darstellungen, die den Leser einladen, sich mit der komplexen patriarchalen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Themen reichen von der „Büchse der Pandora“ über den „Märchenprinzen“ bis hin zu Normalitätsvorstellungen, die in einer Verbindung zu Nazi-Ärzten stehen. Mit einer popkulturellen Auseinandersetzung wirft sie ein Schlaglicht auf die Absurditäten und Zwänge, die Frauen immer wieder begegnen.

Das Patriarchat der Dinge

In Ergänzung zu ihrem neuen Werk hat Rebekka Endler auch das Buch „Das Patriarchat der Dinge“ veröffentlicht, welches eine tiefere Analyse der Diskriminierung von Frauen durch alltägliche Gegenstände bietet. Wie taz.de erläutert, hat das Buch weitreichende Beispiele dafür, wie Sicherheitsvorrichtungen, die für Männer optimiert wurden, Frauen gefährden. Dies zeigt sich in der Verwendung männlicher Dummys bei Crashtests, die die höheren Verletzungsrisiken für Frauen ignorieren. Neben den physischen Gefahren thematisiert Endler auch die Ungleichbehandlung von Frauen in rechtlichen, sozialen und medizinischen Kontexten.

Ein besonders prägnantes Beispiel ist der Contergan-Skandal, der Frauen von Medikamentenstudien ausschloss und langanhaltende gesundheitliche Risiken zur Folge hatte. Zudem wird auf die Diskriminierung im Leistungssport verwiesen, wie etwa die pauschale Behauptung, dass Skispringen für Frauen zu gefährlich sei, was durch Aussagen von Verantwortlichen belegt wird.

Kulturelle Erfindungen des Patriarchats

Der Kontext der patriarchalen Strukturen wird auch von nationalgeographic.de erweitert, indem auf die kulturellen und historischen Erklärungen für die Geschlechterungleichheit eingegangen wird. Die Dominanz von Männern in diversen Disziplinen, von Religion bis zur Wissenschaft, hat zur Festigung patriarchaler Konzepte geführt, die Frauen systematisch aus Machtpositionen ausschließen. Aristoteles beispielsweise schloss Frauen von politischen Entscheidungen aus und trug so zu einem Gedankengebäude bei, das auch in Hochkulturen wie im antiken Rom und Ägypten fest verankert war.

Die Autorin argumentiert, dass das Verständnis dieser historischen und kulturellen Hintergründe entscheidend ist, um die gegenwärtigen Diskriminierungsmechanismen zu hinterfragen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Kooperation zwischen Geschlechtern, etwa in der gemeinsamen Kindererziehung, keineswegs neu ist und für das Überleben der Menschheit essenziell war. Vor diesem Hintergrund sind Gleichberechtigung und feministische Kämpfe nicht nur relevante Themen der Gegenwart, sondern tief im menschlichen Erleben und der Geschichte verwurzelt.

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Ort Deutschland
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