Wiener Kulturanstalten fordern zur Wahl: Gemeinsam für die Demokratie!

Wien, Österreich - Am 22. April 2025 mobilisieren Wiens Kulturinstitutionen die Bürger:innen zur Teilnahme an der bevorstehenden Wahl am 27. April. In einem eindringlichen Aufruf betonen die Einrichtungen die zentrale Rolle der Bürger:innen für die Demokratie und fordern eine engagierte Zivilgesellschaft. Die Leitungspersonen großer Museen wie der Albertina, des Belvedere und des Leopold Museums, sowie renommierter Bühnenhäuser wie dem Burgtheater und der Staatsoper, haben sich hinter diesen Appell gestellt. Auch bedeutende Festivals und Institutionen wie die Viennale und der Musikverein unterstützen die Initiative.

Wie die Bundesregierung resümiert, obliegt es dem Volk, die Staatsgewalt durch Wahlen auszuüben. Dieser fundamentale Grundsatz, verankert in Artikel 38 des Grundgesetzes, gilt unabhängig von Geschlecht, Einkommen oder Beruf und fördert in Deutschland eine breite Bürgerbeteiligung. Der Wahlprozess beruht auf fünf wesentlichen Prinzipien: Allgemeinheit, Unmittelbarkeit, Freiheit, Gleichheit und Geheimhaltung.

Wahlpotenzial und politische Kultur

Dennoch zeigt sich seit einigen Jahren ein besorgniserregender Trend: Die Wahlbeteiligung in Deutschland ist tendenziell rückläufig. Laut bpb hat sich die Zahl der Nichtwähler seit der Bundestagswahl 1983 mehr als verdoppelt. Während die Wahlbeteiligung in Deutschland international noch als relativ hoch gilt, stellen sich die Zahlen für deutsche Verhältnisse als besorgniserregend dar. Bei der Bundestagswahl 2017 lag der Nichtwähleranteil bei 23,8 Prozent, was auf eine wachsende Unzufriedenheit mit dem politischen System hinweist.

Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, wie die politische Kultur in Deutschland gefestigt und die Bürger:innen dazu bewegt werden können, ihre Stimmen abzugeben. Neben einer allgemeinen Unzufriedenheit mit Parteien und der Politik findet ein Umdenken bezüglich der Wählerpflicht statt. Immer mehr Bürger:innen betrachten die Wahlentscheidungen als Ausdruck individueller Präferenzen, oftmals unabhängig von langfristigen Bindungen an Parteien.

Aufruf zur aktiven Teilhabe

Die Wiens Kulturinstitutionen formulieren ihren Appell mit dem Ziel, die politische Kultur zu festigen und die demokratischen Grundrechte sowie die Gleichwertigkeit aller Menschen zu betonen. Um dem Rückgang der Wahlbeteiligung entgegenzuwirken, wird eine breite mobilisierende Kraft gefordert, die alle Schichten der Gesellschaft anspricht. Die kulturellen Akteure sind sich einig, dass eine demokratische und lebendige Zivilgesellschaft nur durch aktives Mitwirken erreicht werden kann.

In Anbetracht der beispielsweise in der Kleine Zeitung genannten Motivation zur Wahl ist das Engagement aller Bürger:innen entscheidend für die Festigung der politischen Strukturen. Nur durch die Stärkung der Demokratie durch aktive Teilhabe kann es letztendlich gelingen, das Vertrauen in die politischen Prozesse zu revitalisieren.

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Ort Wien, Österreich
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