Iran lagert zunehmend waffenfähiges Uran, berichtet die UN-Aufsichtsbehörde

Wien, Österreich – Der Iran hat seinen Vorrat an Uran, das auf nahezu waffenfähige Niveau angereichert ist, weiter erhöht. Ein vertraulicher Bericht der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) bestätigte dies am Samstag und forderte Teheran auf, dringend Kurs zu ändern und mit den Ermittlungen der Behörde zu kooperieren.
Aktuelle Entwicklungen im Atomprogramm des Irans
Der Bericht erscheint zu einem sensiblen Zeitpunkt, da Teheran und Washington in den vergangenen Wochen mehrere Gespräche über ein mögliches Atomabkommen geführt haben, das US-Präsident Donald Trump anstrebt. Der Bericht der in Wien ansässigen IAEA, der der Nachrichtenagentur AP vorliegt, besagt, dass der Iran bis zum 17. Mai 408,6 Kilogramm Uran angereichert hat, welches bis zu 60% reich ist.
Anstieg des Uranvorrats
Dies stellt einen Anstieg von 133,8 Kilogramm (294,9 Pfund) oder fast 50% im Vergleich zu dem letzten Bericht der IAEA im Februar dar. Material mit 60% Anreicherung ist nur einen kurzen technischen Schritt von waffenfähigem Material mit 90% entfernt. Laut dem Februarbericht betrug diese Vorratsmenge 274,8 Kilogramm (605,8 Pfund).
Warnungen der IAEA
Im neuen IAEA-Bericht wird eine ernsthafte Warnung an den Iran ausgesprochen. Es wird festgestellt, dass der Iran nun „der einzige Nicht-Nuklearwaffenstaat ist, der ein solches Material produziert“ – etwas, was der Behörde „ernsthafte Sorgen“ bereitet. Etwa 42 Kilogramm Uran mit 60% Anreicherung sind theoretisch genug, um eine Atombombe zu bauen, sollte es auf 90% angereichert werden.
Israel reagiert schnell auf den Bericht
Israel bezeichnete den IAEA-Bericht als ein klares Warnsignal, dass „Iran völlig entschlossen ist, sein Atomwaffenprogramm zu vervollständigen“, so eine Erklärung des Büros von Premierminister Benjamin Netanyahu. Der Bericht verstärke deutlich, was Israel seit Jahren sagt – der Zweck des Atomprogramms Irans sei nicht friedlich. Zudem forderte Israel die internationale Gemeinschaft auf, „jetzt zu handeln, um den Iran zu stoppen.“
Aufruf zur Kooperation
IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi wiederholte am Samstag seinen dringenden Aufruf an den Iran, vollumfänglich und effektiv mit den jahrelangen Ermittlungen der IAEA zu den in mehreren iranischen Standorten entdeckten Uran-Rückständen zu kooperieren. Der IAEA wurde ebenso ein zweiter, 22-seitiger vertraulicher Bericht vorgelegt, der auf eine Resolution des 35-köpfigen IAEA-Boards im vergangenen November zurückgeht.
Ermittlungen der IAEA in Iran
In diesem umfassenden Bericht erklärt die IAEA, dass die Kooperation des Irans mit der Behörde „weniger als zufriedenstellend“ war, insbesondere was die Uran-Rückstände anbelangt, die IAEA-Inspektoren an mehreren Orten in Iran festgestellt haben, die Teheran nicht als Nukleareinrichtungen deklariert hat.
Der nächste Schritt
Der umfassende Bericht vom Samstag könnte eine Grundlage für mögliche weitere Schritte von europäischer Seite sein, was zu einer Eskalation der Spannungen zwischen Iran und dem Westen führen könnte. Europäische Länder könnten beschließen, die wieder in Kraft zu setzenden Sanktionen gegen den Iran vorzubereiten, die im Rahmen des ursprünglichen Atomabkommens von 2015 aufgehoben wurden.
Am Donnerstag wiesen hochrangige iranische Beamte Spekulationen über ein bevorstehendes Atomabkommen mit den Vereinigten Staaten zurück und betonten, dass jede Vereinbarung vollständige Aufhebung der Sanktionen erfordere und das Atomprogramm des Landes fortsetzen müsse. Trumps Kommentare zeigten, dass er weiterhin an einem Deal im „nicht allzu fernen“ Zukunft glaubt und hofft, dass eine Lösung ohne explosives Eingreifen in der Region möglich ist.
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