Wien wird grün: Neuer Pop-Up-Radweg am Gürtel sorgt für frischen Wind!

Im Juni 2025 wird in Wien ein Pop-Up-Radweg am Westbahnhof eingerichtet, um den Gürtelradweg klimafreundlicher zu gestalten.
Im Juni 2025 wird in Wien ein Pop-Up-Radweg am Westbahnhof eingerichtet, um den Gürtelradweg klimafreundlicher zu gestalten.

Westbahnhof, Wien, Österreich - Im kommenden Juni wird die Stadt Wien einen neuen Pop-Up-Radweg im Abschnitt des Westbahnhofs einrichten. Diese Initiative stammt von den Grünen Wien und zielt darauf ab, den Gürtelradweg, insbesondere in diesem Bereich, zu verbessern. Der Radweg wird auf der linken Spur am inneren Gürtel angelegt. Damit wird eine Schikane rund um den Westbahnhof entschärft, was die Sicherheit und den Komfort für Radfahrende erheblich steigert. Dies ist Teil eines umfassenden Plans zur klimafreundlichen Entwicklung des Gürtels, der darauf abzielt, den Autoverkehr bis 2030 zu halbieren.

Gemäß den Grünen Wien ist es notwendig, den Verkehr neu zu ordnen und klimafreundlicherer Mobilität mehr Platz zu geben. In ihrem Zukunftsbild „Gemma Gürtel 2030+“ fordern sie unter anderem eine Verdopplung der Bäume, mehr Platz für Radfahrende und Fußgänger:innen, leichtere Querungen sowie die Einrichtung einer Straßenbahnlinie entlang des Gürtels. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Konzepts, das durchgängige Radschnellwege auf beiden Seiten des Gürtels umfasst.

Was ist ein Pop-Up-Radweg?

Pop-Up-Radwege, auch bekannt als Corona-Radwege, wurden in den 2010er-Jahren in Nordamerika entwickelt und fanden während der COVID-19-Pandemie in vielen Städten Anwendung. Sie sollen kurzfristig mehr Platz und Sicherheit im Radverkehr schaffen, insbesondere in Krisensituationen. In Deutschland werden diese Radwege oft mit gelben Linien und Baustellenbaken markiert und durch Umwidmung von Fahr- oder Parkstreifen eingerichtet. Ein Kilometer Pop-Up-Radweg kostet beispielsweise in Berlin etwa 9500 Euro.

Der erste Pop-Up-Radweg in Berlin wurde am 25. März 2020 eröffnet und war ein Erfolg, da er zu einem Anstieg des Radverkehrs um 260% führte. Die Initiative hat in vielen Städten, darunter auch Wien, dazu beigetragen, den Radverkehr zu fördern und öffentliche Verkehrsmittel zu entlasten.

Potenzieller Einfluss auf die Radmobilität

Um auch in Wien nachhaltige Veränderungen zu erreichen, wurden während der Pandemie mehrere Pop-Up-Radwege eingeführt, um den Radverkehr zu fördern. Studien zeigen, dass solche Radwege den Radverkehr erheblich steigern können. Laut einer Untersuchung der TU Wien erfreuten sich die Pop-Up-Radwege einer hohen Akzeptanz bei den Nutzern.

In Wien stieg der Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wege von 7% im Jahr 2019 auf 9% im Jahr 2020. Diese Zunahme wurde durch die Einführung der Pop-Up-Radwege begünstigt. Der Radverkehr an den Zählstellen nahm um 12% zu, während bei Freizeitverkehr teilweise Steigerungen von bis zu 51% verzeichnet wurden.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hebt hervor, dass die Umstellung auf das Fahrrad eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielt. Sie betont, dass 50% aller Autofahrten kürzer als fünf Kilometer sind und problemlos mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Wichtig ist dabei, dass nachhaltige Verkehrsmittel gefördert werden, um die Emissionen im Autoverkehr zu reduzieren. Eine Umstellung von einem von fünf Einwohnern in Städten auf das Fahrrad könnte die Emissionen in Europa um bis zu 8% senken.

Die Einführung des neuen Pop-Up-Radwegs am Westbahnhof ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Mobilität und könnte das Stadtbild von Wien nachhaltig verändern. Die „Gemma Gürtel 2030+“-Initiative ist damit ein wichtiger Bestandteil der urbanen Verkehrsstrategie, die über die kommenden Jahre hinweg umgesetzt werden soll.

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Ort Westbahnhof, Wien, Österreich
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