Wien trauert um Topsy Küppers: Eine Ikone der Kleinkunst ist verstorben

Wien trauert um Topsy Küppers: Eine Ikone der Kleinkunst ist verstorben
Wien, Österreich - Am 14. Juni 2025 ist Topsy Küppers, eine herausragende Persönlichkeit des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Wien, im Alter von 93 Jahren verstorben. Bürgermeister Dr. Michael Ludwig würdigte Küppers als mehr als nur eine Künstlerin; er beschrieb sie als eine moralische Stimme der Stadt. Mit ihrem Vermächtnis hat Küppers die Kleinkunstszene Wiens über Jahrzehnte hinweg bereichert und geprägt. Ihre Programme verbanden Unterhaltung mit Haltung, Leichtigkeit mit Ernst sowie Humor mit Humanismus. Ludwig drückt seine tief empfundene Anteilnahme für die Familie und Angehörigen Küppers aus.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betonte, dass Küppers eine leidenschaftliche Kämpferin gegen Antisemitismus, Frauenverachtung und das Vergessen war. In ihren Arbeiten gestaltete sie das kulturelle Leben Wiens mit Witz, Eleganz und Klarheit. Ihr Mut zur Positionierung und ihre Bühnenpräsenz werden als schmerzlicher Verlust empfunden. Für ihre Verdienste wurde sie mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien und dem Kulturpreis der Stadt Wien ausgezeichnet.
Leben und Wirken
Topsy Küppers wurde am 17. August 1931 in Aachen, Deutschland, geboren und erhielt eine umfassende Ausbildung in Schauspiel, Tanz und Gesang. Ihre Karriere begann in den 1950er- und 1960er-Jahren mit Engagements in Hamburg, Berlin und München. In dieser Zeit wirkte sie auch in klassischen Schnulzenfilmen wie „Uns gefällt die Welt“ und „Die wilde Auguste“. Im Jahr 1962 zog sie nach Österreich, wo sie mit ihrem damaligen Mann, Georg Kreisler, lebte. Die Trennung von Kreisler im Jahr 1975 war einschneidend für sie.
1976 gründete Küppers die Freie Bühne Wieden, die sie 25 Jahre lang leitete. Diese Bühne avancierte zu einem wichtigen Ort der Kleinkunst in Wien, bekannt für Produktionen wie „Heute Abend Lola Blau“, die über 1.000 Mal aufgeführt wurde und Themen wie Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Faschismus beinhaltete. Die Freie Bühne Wieden war auch der Lebensmittelpunkt für berühmte Schauspielerinnen wie Erika Pluhar und Christiane Hörbiger.
Ein Erbe der Kultur
Küppers hinterlässt ein umfangreiches Werk, zu dem auch mehrere veröffentlichte CDs und Bücher zählen, darunter „Alle Träume führen nach Wien“ und „Lauter liebe Leute“. Trotz der Herausforderungen bei der Übergabe der Theaterleitung wünschte sich Küppers, dass eine Frau ihre Nachfolge antreten möge, was ihren Unterstützungsgeist für Frauen in der Kultur zeigt.
Ihr Beitrag zur Wiener Kulturszene ist unermesslich, und ihr schaffendes Wirken wird von vielen geschätzt und anerkannt. Ausstellungen wie die des Unteren Belvedere, die sich mit Künstlerinnen der Wiener Moderne auseinandersetzt, erinnern daran, wie wichtig es ist, Frauen in der Kunst- und Kulturlandschaft zu würdigen. Künstlerinnen, die einst im Schatten standen, fanden durch Küppers einen Weg zu Gehör und Respekt. Ihr unermüdlicher Einsatz bleibt unvergessen und ist ein bedeutendes Erbe, das weiterhin inspirieren wird.
Die Welt hat eine bedeutende Kulturpionierin verloren, die nicht nur eine Wegbereiterin der Kleinkunst war, sondern auch eine unerschütterliche Stimme gegen das Vergessen und die Ungerechtigkeiten ihrer Zeit.
Wien.gv.at berichtet, dass …
Salzburg24 berichtet, dass …
Belvedere berichtet, dass …
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Ort | Wien, Österreich |
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