Wien startet Auto-Wette: 40 Haushalte leben bis Juli ohne Pkw!

Wien, Österreich - Am 1. Mai 2025 fällt der Startschuss für die innovative Auto-Wette der Wiener Linien, die bis Juli 2025 durchgeführt wird. Bei diesem Projekt haben sich über 3.000 Personen beworben, von denen 40 ausgewählte Teilnehmer ihre privaten Pkw gegen öffentliche Verkehrsmittel sowie Sharing-Angebote wie Carsharing, Bikesharing und Scootersharing eintauschen.

Die Teilnehmer erhalten ein monatliches Mobilitätsbudget von 500 Euro, das in Form von Prepaid-Kreditkarten bereitgestellt wird. Dieses Budget soll es den Teilnehmern ermöglichen, ihre Mobilitätskosten umfassend zu decken und die Vorteile alternativer Fortbewegungsmittel mit denen des Autos zu vergleichen. Die Wiener Linien unterstützen die Teilnehmer während des Projekts und sammeln wichtige Daten über die Nutzung der verschiedenen Mobilitätsangebote.

Wissenschaftliche Begleitung und digitale Erfassung

Das Projekt wirdwissenschaftlich von der Universität für Bodenkultur begleitet. Die Erfassung der individuellen Wege erfolgt über ein digitales Fahrtenbuch, das in einer speziellen App integriert ist. Neben der quantitativen Erhebung werden die Teilnehmer auch qualitativ befragt, um ihre Erfahrungen ohne Auto besser zu verstehen. Die Rückmeldungen werden in drei persönlichen Austauschformaten gesammelt, wodurch der direkte Dialog gefördert wird.

Ein zusätzliches Ziel dieser Studie ist es, belastbare Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten in Wien zu gewinnen. Letztlich soll die Auto-Wette dazu beitragen, die Nutzungskosten alternativer Verkehrsmittel aufzuzeigen und fundierte Entscheidungen für eine klimafreundliche Stadtplanung zu ermöglichen.

Städtische Mobilität neu denken

Die Auto-Wette ist Teil einer größeren Initiative, die darauf abzielt, den Motorisierungsgrad bei Privatautos bis 2030 auf 250 Pkw pro 1.000 Einwohner zu senken. Dies steht im Einklang mit den Zielen, die Anzahl der Autos in den Wiener Bezirken zu reduzieren. Im Vorjahr zeigte eine Analyse des VCÖ bereits einen Rückgang der Pkw-Zahlen in 18 Wiener Bezirken, wobei in 13 davon die Anzahl der Autos pro 1.000 Einwohner unter 400 liegt. Währing, das Partnerbezirk dieser Wette ist, war bereits in ähnliche Projekte involviert.

Die Entwicklungen im Bereich der urbanen Mobilität sind entscheidend für die Erreichung von Klimazielen und die Schaffung eines gerechten Lebensraums in Städten. Der Klimawandel sowie die Überlastung städtischer Räume fordern eine grundlegende Umgestaltung der autozentrierten Mobilitätssysteme, wie auch von der Heinrich-Böll-Stiftung hervorgehoben wird. Dabei spielt der Zugang zu sicheren und zuverlässigen Verkehrsmitteln eine zentrale Rolle für die Nachhaltigkeit als auch für soziale Gerechtigkeit.

Die Notwendigkeit der Datenverfügbarkeit und digitalen Technologien wird immer deutlicher. Diese können nicht nur den Austausch von Mobilitätsdaten unterstützen, sondern auch zur Planung und Verbesserung urbaner Mobilitätssysteme beitragen, sodass die Stadtbewohner leichter Zugang zu Arbeitsplätzen, Bildung und lebenswerten öffentlichen Räumen erhalten.

Für die Teilnehmer der Auto-Wette könnte diese Erfahrung prägend sein, nicht nur im Hinblick auf ihre eigene Mobilität, sondern auch als Teil eines größeren Ganzen, das den Weg zu einer nachhaltigeren städtischen Zukunft ebnen könnte.

Für weitere Informationen zur Auto-Wette besuchen Sie bitte die Seiten der Wiener Linien: Wiener Linien und die Webseite von Vienna.at.

Mehr zur allgemeinen Diskussion über städtische Mobilität finden Sie bei der Heinrich-Böll-Stiftung.

Details
Ort Wien, Österreich
Quellen