Wende bei den Grünen: Gewessler als einzige Kandidatin für Nachfolge!

Wien, Österreich - Ein Führungswechsel steht bevor: Die Grünen in Österreich befinden sich in einer entscheidenden Phase. Am Sonntag, den 1. Juni 2025, endet die Bewerbungsfrist für die Nachfolge von Werner Kogler als Bundessprecher. Bislang hat lediglich Leonore Gewessler ihre Kandidatur bekannt gegeben, während parteiintern keine nennenswerte Konkurrenz für sie erkennbar ist. Die Entscheidung über etwaige weitere Kandidaten wird am Dienstag, den 3. Juni 2025, bekannt gegeben. Der neue Bundessprecher wird am 29. Juni 2025 während des Bundeskongresses in Wien gewählt. Gewessler hat ihre Kandidatur bereits Anfang April 2025 per Videobotschaft angekündigt, und ihre Unterstützung durch Kogler sowie andere Favoriten der Partei ist deutlich.
Der Bundeskongress stellt einen bedeutenden Moment für die Grünen dar. Hierzu werden neben dem Bundessprecher auch sechs Mitglieder des Bundesvorstands gewählt, darunter der/die Bundesfinanzreferent:in. Die Amtszeit für den Bundessprecher und den Bundesvorstand beträgt drei Jahre. Wahlberechtigt sind insgesamt 265 Delegierte. Gewessler hat sich in den letzten Wochen auf einer Zuhör-Tour durch Österreich bewegt und dabei betont, dass die Konzepte der Grünen in verschiedenen Lebensbereichen praktikable Lösungen bieten müssen, um die Wähler zu überzeugen. Ihr klimapolitisches Engagement, insbesondere ihre Ablehnung von Autobahnprojekten und die Unterstützung des EU-Renaturierungsgesetzes gegen den Willen der ÖVP, hat ihr in der grünen Basis zusätzlichen Rückhalt verschafft.
Aktuelle Herausforderungen und Wählerstimmen
Der Bundeskongress, der kürzlich in Wien begann, stand im Zeichen der Unterstützung für Gewessler, die mit Standing Ovations bedacht wurde. Dies steht im Kontrast zu den nicht gerade erfreulichen Ergebnissen der Grünen bei der letzten Nationalratswahl, bei der sie lediglich 8,2 Prozent der Stimmen erhielten und aktuell als die schwächste Fraktion im Parlament wahrgenommen werden. Politologe Peter Filzmaier hebt hervor, dass die Regierungsarbeit der Grünen ihnen geschadet habe und das Klimathema an Bedeutung für die Wähler verloren hätte.
In den letzten Krisenjahren konnten die Grünen keine Themenakzente setzen, was die Wahrnehmung als „Kontrollpartei“ untergräbt. Bisherige Umfragen deuten darauf hin, dass die Grünen in der bevorstehenden Wahl noch schlechter abschneiden könnten als 2019, als sie 13,9 Prozent der Stimmen erhielten. Kogler selbst kommentierte die Situation mit dem Hinweis auf einen notwendigen „positiven Umbau“ der Partei und ließ durchblicken, dass er im Sommer beim Bundeskongress möglicherweise nicht erneut als Parteichef kandidieren wird.
Blick auf die Zukunft
Die Grünen streben nicht nur eine Stärkung ihres Profils in der Opposition an, sondern planen auch konkrete inhaltliche Weichenstellungen. Dabei stehen Themen wie Klimaschutz, Wertschöpfung, soziale Gerechtigkeit, Kindergrundsicherung, unabhängige Justiz und die Gleichstellung der Frauen im Vordergrund. Kogler möchte sicherstellen, dass die Grünen dabei auch als relevante politische Kraft auftritt, während ÖVP-Chef Karl Nehammer betont, dass es kein „Weiter wie bisher“ geben dürfe. Kogler hingegen findet Nehammers Aussage „ein bissl komisch“, da die ÖVP seit 37 Jahren regiert.
Während sich die Grünen also auf ihrem Bundeskongress positionieren und entscheidende Schritte in die Zukunft planen, bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft bis zur Wahl entwickeln wird und ob Gewessler als neue Bundessprecherin den Herausforderungen gewachsen ist. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von vienna.at, krone.at und kurier.at.
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Vorfall | Wahlen |
Ort | Wien, Österreich |
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