Wels-Invasion am Gardasee: Urlauber in Gefahr durch Monsterfische!

Gardasee, Italien - Urlauber am Gardasee, einem beliebten Ferienziel für viele Österreicher und Deutsche, sind zunehmend besorgt über die unerwartete Invasion von gigantischen Welsen im See. Diese Raubfische, die bis zu drei Meter lang werden und Gewichte erreichen, die einem Motorrad entsprechen, haben in den letzten Jahren das Ökosystem des Gardasees auf den Kopf gestellt. Berichten von exxpress.at zufolge werden diese beeindruckenden Kreaturen als „Monster vom Gardasee“ bezeichnet und sorgen sowohl bei Fischern als auch bei Tauchern für große Besorgnis.
Die Fischer am Gardasee, wie Marco Brognoli, haben alarmierende Entdeckungen gemacht. Bei einer Fangfahrt innerhalb von nur 200 Metern konnten sie 14 Welse fangen, wobei viele dieser Exemplare über zwei Meter lang sind. Ein besonders großes Tier, das kürzlich mit einem Sonargerät entdeckt wurde, soll sogar drei Meter erreicht haben. Der Fang der Welse erfordert erheblichen Kraftaufwand; ein gefangener Fisch zerstörte ganze drei Ruten, die zusammen 180 Euro kosteten. Diese Welse sind nicht nur große Fische, sondern auch gefräßige Raubtiere, die alles fressen, was sich ihnen in den Weg stellt, einschließlich Enten und kleinere Haustiere.
Apnoetaucher und die Jagd auf Welse
Auf der Suche nach den eingeschleppten Welsen haben sich auch Apnoetaucher in den Gewässern des Gardasees betätigt. Diese Taucher jagen ohne Sauerstoffgeräte, ausgestattet mit Harpunen, in Tauchgängen von durchschnittlich 1,5 bis 2,5 Minuten. Berichten von merkur.de zufolge hat sich die Anzahl der Welsfänge in den letzten Jahren drastisch erhöht. Wo vor sechs Jahren nur sechs Welse pro Jahr gefangen wurden, sind es in diesem Jahr über 50 Fänge. Das durchschnittliche Gewicht dieser Fische liegt bei etwa 25 Kilogramm, während der schwerste gefangene Wels beeindruckende 80 Kilogramm wog.
Die Aufregung um die Welsinvasion wird zusätzlich durch die Herkunft dieser Spezies verstärkt. Die Fische wurden vermutlich von Anglern in Norditalien eingeschleppt, da sie in den Flusssystemen des Rheins und in Mittel-, Ost- und Südosteuropa heimisch sind, jedoch nicht südlich der Alpen vorkommen. Ihre Aggressivität gegenüber anderen Fischen macht sie zu einer ernsthaften Bedrohung für die einheimische Flora und Fauna des Gardasees.
Überfischung und ihre Folgen
Diese Entwicklung steht im Kontext eines größeren Problems: der Überfischung der Meere. Laut vegan.at gelten 33 % der Fischbestände als überfischt, bei den Flächen des Mittelmeers steigt die Zahl sogar auf 62 %. Die Bevölkerung ist zunehmend auf Aquakulturen angewiesen; dennoch gibt es hier gravierende ökologische Probleme. Während Aquakulturen als Lösung für die Überfischung propagiert werden, haben sie ihre eigenen Herausforderungen, wie die Verbreitung von Krankheiten unter den Fischen.
Um den Kollaps der Weltmeere zu verhindern, sind Maßnahmen sowohl auf individueller als auch auf systemischer Ebene nötig. Vorschläge umfassen den Abbau von Fischereisubventionen und den Aufbau von Meeresschutzgebieten. Dennoch bleibt die Fischerei auf 90 % der Meeresflächen erlaubt, was die Dringlichkeit des Problems unterstreicht.
Insgesamt ist die Invasion der Welse im Gardasee nicht nur ein örtliches Phänomen, sondern steht symbolisch für die gravierenden Herausforderungen, die die Weltmeere und ihre Bewohner derzeit bewältigen müssen.
Details | |
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Vorfall | Vandalismus |
Ort | Gardasee, Italien |
Schaden in € | 180 |
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