Wasserverbrauch in Lienz: Schüler enthüllen spannende Fakten!

Mallnitz, Österreich - Am 28. Mai 2025 feierten die „Freunde des Nationalparks“ das 25-jährige Jubiläum der Wasserschule im BIOS Nationalparkzentrum Mallnitz. Zu diesem Anlass befragten fünf Schüler:innen des Gymnasiums Lienz Besucher über die Ressource Wasser und agierten dabei als „Wasserdetektiv:innen“ an einem interaktiven Stand. Die Befragten berichteten, dass sie täglich zwischen zwei und drei Litern Wasser konsumieren. Zudem gab eine knappe Mehrheit an, im Schnitt 100 bis 150 Liter Wasser pro Tag zu verbrauchen, was dem europäischen Durchschnitt entspricht. Beliebte Wassersparmaßnahmen der Teilnehmer umfassten das Gießen mit Regenwasser und das Duschen statt Baden.
Die Untersuchung ergab, dass viele Befragte über das Problem des Mikroplastiks informiert waren, insbesondere über die Tatsache, dass Reifenabrieb die größte Quelle für Mikroplastikbelastung darstellt. Rund 40 Prozent der Befragten kannten den Begriff „virtuelles Wasser“, jedoch konnten nur einige von ihnen diesen korrekt erklären. Nach den Befragungen präsentierten die Schüler:innen ihre Ergebnisse dem Publikum und trugen so zur Sensibilisierung für das Thema Wasser bei.
Virtuelles Wasser und seine Bedeutung
Virtuelles Wasser steht für das Wasser, das zur Herstellung eines Produkts benötigt wird, ohne dass der Konsument dies direkt wahrnimmt. In Deutschland liegt der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch an virtuellem Wasser bei etwa 7.200 Litern, was mehr als das Sechsfache des sichtbaren Wasserverbrauchs von rund 130 Litern pro Person darstellt. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass für die Produktion von 1 kg Rindfleisch rund 15.000 Liter Wasser benötigt werden, während eine Jeans mindestens 10.000 Liter virtuelles Wasser erfordert. Diese Zahlen verdeutlichen, wie der Konsum von Lebensmitteln und Textilien den Wasserverbrauch weltweit beeinflusst.
Die Bedeutung des virtuellen Wassers zeigt sich auch in der internationalen Wasserverteilung. Deutschland importiert jährlich 20 Kubikkilometer virtuelles Wasser für Kaffee und Kakao, was den Wasserverbrauch aus wasserknappen Regionen, in denen oft die Produktion stattfindet, verlagert. Dabei entfallen etwa 80 Prozent des importierten Wassers auf Agrarprodukte wie Kaffee, Kakao und tierische Produkte. Dies lenkt jedoch von der Notwendigkeit eines nachhaltigen Wassermanagements und politischen Reformen ab. Stattdessen sollten Verbraucher sich ihres eigenen Wasser-Fußabdrucks bewusst werden und nachhaltige Alternativen wählen.
Nachhaltige Wassernutzung
Die Wasserschule des Nationalparks Hohe Tauern vermittelt durch interaktive Module und praxisnahe Lerninhalte die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für Mensch und Natur. Ein weiteres Ziel ist es, den Zugang zu sauberem Wasser in benachteiligten Regionen zu fördern. Der Agrarsektor in Deutschland hat einen Wasser-Fußabdruck von 117,6 Kubikkilometern jährlich, was die Herausforderungen in Bezug auf den Wasserverbrauch deutlicher macht.
Um die Wasserressourcen zu schonen, sind nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und ein bewusster Konsum von entscheidender Bedeutung. Tipps zur Wassereinsparung beinhalten beispielsweise intelligente Bewässerungssysteme, die Nutzung von Regenwasser und die Kontrolle auf Leckagen. Der lokale Einkauf von Produkten kann nicht nur den Wasserverbrauch reduzieren, sondern auch die lokale Wirtschaft unterstützen und den Transportaufwand verringern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder von uns durch bewusste Entscheidungen im Alltag zur Einsparung von Wasser beitragen kann. Die Erkenntnisse der Schüler:innen vom Gymnasium Lienz verdeutlichen, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für Wasserverbrauch und -management zu schärfen, um zukünftigen Generationen eine nachhaltige Ressource zu sichern.
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Ort | Mallnitz, Österreich |
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