Warnung aus Israel: Antisemitismus in Österreich auf erschreckendem Höhepunkt!

Israels Antisemitismus-Beauftragte Cotler-Wunsh warnt vor einem Anstieg antisemitischer Vorfälle in Österreich und betont die Bedeutung der IHRA-Definition.
Israels Antisemitismus-Beauftragte Cotler-Wunsh warnt vor einem Anstieg antisemitischer Vorfälle in Österreich und betont die Bedeutung der IHRA-Definition.

Österreich, Land - Die aktuelle Lage des Antisemitismus in Europa ist besorgniserregend. Michal Cotler-Wunsh, Israels Sonderbeauftragte für den Kampf gegen Antisemitismus, hat in einer kürzlichen Äußerung zur Situation in Österreich gewarnt. Sie beschreibt eine weltweite Zunahme von antisemitischen Vorfällen als „Tsunami“, der insbesondere seit dem 7. Oktober 2023 spürbar ist. Cotler-Wunsh führt diese Entwicklung auf einen Mehrfrontenkrieg zurück, der gezielt gegen den Staat Israel gerichtet ist, und benennt hierbei Gruppen wie Hamas, Houthi, Hisbollah und den Iran als treibende Kräfte.

In Österreich betrachtet Cotler-Wunsh die Situation im Vergleich zu anderen europäischen Ländern als weniger schlimm. Dennoch bleibt die Zahl der antisemitischen Vorfälle alarmierend. Im vergangenen Jahr berichtete die Israelische Kultusgemeinde von 1.520 registrierten antisemitischen Vorfällen, was einem Anstieg von 32 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Im Jahr 2023 verzeichnete man bereits einen Anstieg von 60 Prozent im Vergleich zu 2022. Diese Zahlen belegen den besorgniserregenden Trend des Antisemitismus in der Region.

Die IHRA-Definition als wichtiges Instrument

Ein zentraler Aspekt im Kampf gegen Antisemitismus ist die Anerkennung der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) Arbeitsdefinition von Antisemitismus. Österreich hat diese Definition im April 2017 offiziell angenommen. Cotler-Wunsh hebt hervor, dass die IHRA-Definition nicht nur Judenhass umfasst, sondern auch die Delegitimierung, Dämonisierung sowie die Anwendung doppelter Standards gegenüber Israel berücksichtigt. Anwendung finden diese Kriterien auch in der Praxis, wenn Kritik an Israel formuliert wird, die sich nicht von der an anderen Ländern unterscheidet.

Die IHRA hat ihre Definition am 26. Mai 2016 in Bukarest angenommen und wird seither von verschiedenen Organisationen und Institutionen, einschließlich des Europäischen Parlaments und des Außenministeriums der USA, verwendet. Die europäische Kommission nutzt diese Definition seit Januar 2017, um antisemitische Handlungen effektiver zu identifizieren und zu bekämpfen. Diese Zusammenarbeit zwischen internationalen Organisationen und Staaten ist entscheidend für die zukünftige Prävention von Antisemitismus.

Antisemitismus erkennen und bekämpfen

Um Antisemitismus effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, verschiedene Erscheinungsformen zu erkennen. Dazu zählen unter anderem:

  • Aufrufe zur Tötung oder Schädigung von Jüdinnen und Juden;
  • Falsche oder entmenschlichende Anschuldigungen gegen jüdische Personen;
  • Das Bestreiten des Holocausts;
  • Kollektives Verantwortlichmachen von Jüdinnen und Juden für die Handlungen des Staates Israel.

Diese und weitere Merkmale zeigen, wie vielschichtig Antisemitismus sein kann und wie entscheidend die Anwendung der IHRA-Definition dabei ist, diese Phänomene zu konkretisieren und zu bekämpfen.

Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die europäischen Mitgliedstaaten, stehen vor der Herausforderung, die IHRA-Definition in ihren rechtlichen und politischen Rahmen aufzunehmen, um Antisemitismus konsequent entgegenzutreten. Cotler-Wunsh fordert eine breitere gesellschaftliche Identifikation aller Formen von Antisemitismus, um diesen erfolgreich zu bekämpfen und die Werte der Toleranz und Menschlichkeit zu fördern.

Für weitere Informationen über Antisemitismus und die IHRA-Definition lesen Sie die Berichte auf exxpress.at, bundeskanzleramt.gv.at und holocaustremembrance.com.

Details
Vorfall Antisemitismus
Ort Österreich, Land
Quellen