Waldbrände in Kanada: Evakuierungen erreichen alarmierende Ausmaße!

Waldbrände in Kanada fordern Evakuierungen in mehreren Provinzen. Klimawandel verschärft die Krise, während die Armee hilft.
Waldbrände in Kanada fordern Evakuierungen in mehreren Provinzen. Klimawandel verschärft die Krise, während die Armee hilft. (Symbolbild/DNAT)

Flin Flon, Kanada - In Kanada breitet sich eine beispiellose Waldbrandkrise aus, die Region und Einwohner stark bedroht. Am Montag wurden 14 neue Waldbrände gemeldet, die in total mehr als 3,2 Millionen Hektar Land vernichtet haben, insbesondere im Zentrum des Landes. Die Situation ist angespannt, denn starke Trockenheit in den betroffenen Gebieten trägt zur Ausbreitung der Feuer bei. Die kanadische Regierung hat umgehend reagiert und am Sonntag eine Luftbrücke eingerichtet, um Indigene aus dem Reservat Sandy Lake in Ontario zu evakuieren. Bis Montagmittag wurden bereits ein Drittel der 3.000 Einwohner ausgeflogen, jedoch verläuft die Evakuierung aufgrund schwieriger Bedingungen zögerlich. Berechnungen der kanadischen Armee zeigen, dass sich die Feuer im Norden Ontarios in den letzten 24 Stunden auf eine Breite von 40 Kilometer ausgeweitet haben.

In den Provinzen Saskatchewan und Manitoba lodern bereits seit Tagen große Brände. Auch British Columbia ist betroffen, wobei mehrere Dörfer evakuiert werden mussten. Feuerwehrleute und Löschhubschrauber kämpfen gegen dichte Rauchwolken, die die Luftqualität in weiten Teilen Nordamerikas erheblich verschlechtert haben. Millionen Menschen leiden derzeit unter den Folgen des Rauches. Sogar in Europa sind die Auswirkungen sichtbar, mit dunstigen Regionen und spektakulären Sonnenuntergängen, die durch den Rauch verursacht werden. Die Hauptursache für die meisten Brände liegt in der Unachtsamkeit der Menschen, unter anderem durch schlecht gelöschte Lagerfeuer.

Evakuierungsmaßnahmen in Manitoba

In Manitoba wurde der Notstand ausgerufen, was Premierminister Wab Kinew als die größte Evakuierungsaktion in der Geschichte der Provinz bezeichnete. Über 17.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen, und der Notstand gilt zunächst für 30 Tage. Diese Notstandserklärung ermöglicht einen sicheren Transport und die Bereitstellung von Unterkünften für die Evakuierten. Aktuell gibt es in Manitoba 22 aktive Waldbrände, wovon ein Großteil außer Kontrolle geraten ist. Besonders betroffen ist die Stadt Flin Flon mit 5.000 Einwohnern, die in akuter Bedrohung durch das Feuer steht, das sich nur zwei Kilometer entfernt befindet und bereits eine Fläche von rund 20.000 Hektar erreicht hat.

Die Regierung hat auch Armeeflugzeuge angefordert, um Menschen aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. In der Stadt Winnipeg werden Notunterkünfte eingerichtet, unter anderem in Arenen und Gemeindezentren. Bisher wurden etwa 1.000 indigene Einwohner und 4.000 Menschen aus Pelican Narrows evakuiert, während der Flughafen in Pimicikamak aufgrund der Waldbrände nicht mehr in Betrieb ist. Bislang wurden in der laufenden Waldbrandsaison in Manitoba bereits 102 Brände gezählt, was über dem Durchschnitt von 77 liegt.

Klimawandel verstärkt Waldbrandrisiko

Diese alarmierende Situation wird durch den Klimawandel weiter angeheizt, der in Kanada zu mehr Hitze und Trockenheit führt. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit für Waldbrände erheblich. Laut Berichten hat Kanada im Jahr 2023 die schlimmste Waldbrandsaison erlebt, bei der mehr als 15 Millionen Hektar Land verbrannt wurden, was zu acht Toten unter Feuerwehrleuten und der Evakuierung von 230.000 Menschen führte. Die Waldbrandsaison in Kanada erstreckt sich typischerweise von Mai bis September, jedoch sind die Feuer in diesem Jahr früher und aggressiver ausgebrochen. Die Notwendigkeit, die Ursachen und Auswirkungen von Waldbränden in den Griff zu bekommen, war noch nie so dringlich wie heute.

Aufgrund der aktuellen Herausforderungen ist es wichtig, dass Gemeinden zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen, um durch diese Krisensituation zu navigieren. Die Auswirkungen der Waldbrände sind nicht nur lokal zu spüren, sondern haben auch weitreichende Konsequenzen für die gesamte Region und darüber hinaus, was die internationale Aufmerksamkeit auf diese Umweltkrise lenkt.

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Ort Flin Flon, Kanada
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