VW-Betrugsskandal: Ex-Manager zu Jahren hinter Gittern verurteilt!

Vier ehemalige Volkswagen-Führungskräfte wurden wegen Betrugs im Dieselskandal verurteilt. Verhandlungen dauern an.
Vier ehemalige Volkswagen-Führungskräfte wurden wegen Betrugs im Dieselskandal verurteilt. Verhandlungen dauern an.

Braunschweig, Deutschland - Am Landgericht Braunschweig wurden vier frühere Führungskräfte von Volkswagen wegen Betrugs schuldig gesprochen. Dies teilte die Wirtschaftsstrafkammer am 26. Mai 2025 mit. Zwei der Angeklagten erhielten mehrjährige Haftstrafen, während zwei weitere mit Bewährungsstrafen davonkamen. Laut Krone endete damit ein Verfahren, das fast vier Jahre in Anspruch nahm und sich mit dem weitreichenden VW-Abgasskandal beschäftigte.

Der Skandal nahm seinen Anfang im September 2015, als Volkswagen in den USA rückblickend falsche Testergebnisse bei Abgastests einräumen musste. Dies führte nicht nur zum Rücktritt des damaligen Konzernchefs Martin Winterkorn, sondern auch zu einem finanziellen Desaster für das Unternehmen, das laut eigenen Angaben etwa 33 Milliarden Euro kostete. Im aktuellen Prozess hatte die Staatsanwaltschaft Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren gefordert, wogegen die Verteidigung drei Freisprüche und eine Verwarnung beantragte.

Offene Verfahren und Gesundheit von Winterkorn

Das aktuelle Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Zudem sind in Braunschweig vier weitere Strafverfahren gegen insgesamt 31 Angeklagte anhängig. Eines dieser Verfahren richtet sich gegen Martin Winterkorn, dessen Fall aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt wurde. Winterkorn hatte sich sowohl als Zeuge als auch als Angeklagter geäußert und wies die Verantwortung für die Manipulationen von sich. Der Prozess gegen ihn wird immer wieder von ungeklärten gesundheitlichen Fragen betroffen, und ein Unfall führte zu einem Unterbruch.

Laut Die Presse ist der Dieselskandal nach wie vor mit vielen offenen Fragen behaftet. Parallel zu den Ermittlungen in Deutschland haben in den USA bereits Sammelklagen gegen VW stattgefunden. Das US-Justizministerium hat strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, die auch Betrug gegenüber Zulassungsbehörden und Kunden sowie Umweltverstößen zum Inhalt haben.

Manipulationen und mögliche Konsequenzen

Die Manipulation von Abgasmesswerten wird Volkswagen in mehreren Ländern zum Verhängnis. Wie LTO berichtet, nutzte der Konzern über Jahre eine Steuerungssoftware, um die Abgaswerte seiner Dieselmotoren, insbesondere für den US-Markt, zu manipulieren. Weltweit sind schätzungsweise 11 Millionen Fahrzeuge betroffen. Kunden und deutsche Zulassungsbehörden wurden über die tatsächlichen Schadstoffemissionen getäuscht, was als Betrug gemäß § 263 StGB gewertet werden könnte.

Die Ermittlungen in Deutschland konzentrieren sich nun vor allem auf mögliche betrügerische Handlungen gegenüber Käufern. Volkswagen hat zwar seine Bereitschaft zur umfassenden Aufklärung des Sachverhalts betont, dennoch wird untersucht, wer im Unternehmen für die genannten Manipulationen verantwortlich ist, einschließlich der Vorstände. In den USA könnte das Unternehmen selbst mit schweren Geldbußen sowie der Einsetzung eines Compliance Monitors rechnen, was die Dimension der weiteren rechtlichen Konsequenzen verdeutlicht.

Details
Vorfall Betrug
Ursache Manipulation von Abgasmesswerten
Ort Braunschweig, Deutschland
Festnahmen 4
Schaden in € 33.000.000.000
Quellen