Volksschulen im Umbruch: Englisch wird ab Herbst Pflichtfach!

Ab Herbst 2025 wird Englisch Pflichtfach in Volksschulen Österreichs, während die Lehrerausbildung praxisnäher reformiert wird.
Ab Herbst 2025 wird Englisch Pflichtfach in Volksschulen Österreichs, während die Lehrerausbildung praxisnäher reformiert wird.

Graz, Österreich - Die Ausbildung für Volksschullehrende in Österreich steht vor einer weitreichenden Reform, die ab dem kommenden Herbstsemester in Kraft treten wird. Diese Änderungen wurden jüngst vom Südost-Verbund, einer gemeinsamen Initiative der Bundesländer Kärnten, Steiermark und Burgenland, in Graz präsentiert. Ziel der neuen Curricula ist es, die Lehrerausbildung praxisnäher zu gestalten und somit besser auf die Anforderungen des Schulalltags vorzubereiten. Kosmo berichtet, dass die Reform insbesondere darauf abzielt, das Berufsfeld von Volksschullehrern auf die komplexen Anforderungen des 21. Jahrhunderts auszurichten.

Ein zentrales Element dieser Reform ist die frühere Einbindung von Studierenden in den Unterrichtsalltag. Ab dem zweiten und dritten Semester sollen angehende Lehrkräfte an derselben Schule mit einer Ausbildungsperson arbeiten. Zusätzlich wird ein zweiwöchiges Blockpraktikum im September eingeführt, welches den Studierenden die Möglichkeit gibt, Erfahrungen in der Schuleingangsphase zu sammeln. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Plans zur Steigerung der Praxisorientierung in der Lehrerbildung.Kleine Zeitung hebt hervor, dass Lehrer heute nicht nur unterrichten, sondern auch als Erzieher und Berater fungieren müssen.

Wesentliche Änderungen in der Ausbildung

Die wichtigsten Neuerungen umfassen auch die Verkürzung des Bachelorstudiums von vier auf drei Jahre, während das Masterstudium von einem auf zwei Jahre verlängert wird. Der Masterabschluss bleibt verpflichtend und kann berufsbegleitend absolviert werden. In Kärnten stehen den Studierenden nun 27 verschiedene Vertiefungsmöglichkeiten im Bachelorstudiengang zur Verfügung. Besonders hervorzuheben sind die Fächer Inklusive Pädagogik und Mehrsprachigkeit, die aufgewertet werden, um den Anforderungen einer multikulturellen Gesellschaft gerecht zu werden.Kosmo informiert zudem, dass Englisch ab dem kommenden Schuljahr für Drittklässler in Volksschulen zum Pflichtfach werden wird.

Die Fächer Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Medienbildung werden fächerübergreifend in den Lehrplan integriert. Zudem wird den Themen Gewaltprävention, Elternkooperation und Mobbing mehr Raum in der Ausbildung gegeben, was auf die zunehmende Bedeutung sozialer und emotionaler Kompetenzen hinweist. Laut Beatrix Karl, Rektorin und eine der Entscheidungsträger, zeigt sich eine hohe Nachfrage nach dem Lehramtsstudium: Rund 280 Anmeldungen stehen nur 190 Studienplätzen gegenüber, was die Beliebtheit und den Bedarf an gut ausgebildeten Lehrkräften verdeutlicht.

Gesellschaftliche Relevanz der Reformen

Diese Reformen sind Teil eines größeren Ziels des österreichischen Schulsystems, das die Förderung junger, selbstbestimmter Menschen in den Fokus rückt. Schülerinnen und Schüler sollen ihre Stärken und Begabungen erkennen und aktiv an der Gesellschaft teilnehmen können, um die Bedeutung von demokratischer Mitbestimmung wahrzunehmen berichtet das BMB.

Darüber hinaus wird die Förderung von Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen angestrebt, da das Bildungssystem den unterschiedlichen Talenten und Begabungen Rechnung tragen soll. Die Entwicklung innovativer Lernformen und die Anpassung an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes sind ebenfalls bedeutende Aspekte dieser Reform, insbesondere in Zeiten des Wandels durch Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die bevorstehenden Änderungen in der Ausbildung von Volksschullehrenden nicht nur die Qualität der Lehrkräfte verbessern, sondern auch dazu beitragen sollen, die Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen einer sich schnell verändernden Welt vorzubereiten.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ort Graz, Österreich
Quellen