Vizekanzler Babler wehrt sich gegen Falschzitat zum Budgetdefizit!

Vienna, Österreich - In den letzten Tagen hat eine Telegram-Gruppe ein umstrittenes Zitat von Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) verbreitet, das ihm die Verantwortung für das Budgetdefizit zuschreibt. Laut dem vienna.at soll Babler angeblich gefordert haben, dass die Österreicher mehr arbeiten. Diese Behauptung wurde jedoch von seiner Pressesprecherin entschieden dementiert. Sie stellte klar, dass solche Äußerungen nie gefallen seien und es keine Beweise für das Zitat in öffentlich zugänglichen Reden oder Veröffentlichungen gibt.
Besonders ins Auge fällt, dass Babler sich in der Vergangenheit wiederholt für eine Arbeitszeitverkürzung ausgesprochen hat, was dem Inhalt des Falschzitats widerspricht. Eine Recherche nach dem vermeintlichen Zitat ergibt, dass es nur in bestimmten Facebook-Gruppen und der erwähnten Telegram-Gruppe zu finden ist. Die Behauptung, Österreich schneide im EU-Vergleich sowohl in der Wirtschaftsleistung als auch in der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit schlecht ab, steht in krassem Gegensatz zu den statistischen Daten, die von der EU zur Verfügung gestellt werden. Demnach beträgt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Österreich 35,8 Stunden, was nicht am unteren Ende der EU-Liste steht.
Falsche Informationen und ihre Verbreitung
Es ist bemerkenswert, dass Österreich als einziges EU-Land mit einem prognostizierten Wirtschaftsrückgang identifiziert wurde. Dies hat Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) jedoch nicht davon abgehalten, sich für eine Steigerung der Produktivität auszusprechen, ohne sich dabei beleidigender Äußerungen zu bedienen. Die Verbreitung von Desinformationen, wie im Fall des Falschzitats von Babler, wirft Fragen zur Rolle von sozialen Medien auf, die zunehmend auch in der politischen Kommunikation eine Schlüsselrolle spielen. Laut der bpb ermöglichen soziale Medien politischen Instituten den direkten Kontakt zu einem Massenpublikum, während Massenmedien nach wie vor essentielle Funktionen ausüben.
Die komplexe Beziehung zwischen sozialen Medien und politischen Institutionen führt zu einem hybriden Mediensystem, in dem Bürger, Politiker und Journalisten interagieren können. Dieser Wandel hat auch den Kommunikationsfluss verändert: Die Bürger haben die Möglichkeit, politische Institutionen direkt zu erreichen, jedoch bleibt die Frage der Vertrauenswürdigkeit von Informationen in sozialen Medien entscheidend. Negative Botschaften erzielen häufig eine starke Reaktion in sozialen Medien, was die Verbreitung solcher Falschinformationen begünstigen kann.
Akademische Arbeiten von Babler
Neben seiner politischen Laufbahn leitet ein weiterer Aspekt die öffentliche Diskussion um Vizekanzler Babler: seine akademische Arbeit. Die Master Thesis von Andreas Babler ist seit kurzem im Bibliothekskatalog der Donau-Universität Krems (DUK) verfügbar. Diese Arbeit wurde am 19. Januar 2009 eingereicht und das PDF-Dokument datiert auf Oktober 2016. Kritische Stimmen bemängeln, dass die Masterarbeit zwar als plagiatsfrei eingestuft wurde, jedoch grundlegende Mängel aufweist, wie das Fehlen eines klaren Theorie- und Empirieteils. Zudem wurde die Studie nur mit drei (oder vier) Experteninterviews untermauert, von denen ein Interviewpartner Bablers Vater ist, was Fragen zur Objektivität aufwirft.
Die Diskussion um die Qualität der Masterarbeit und die Verantwortung des Betreuers MMag. Bernd Wachter zeigt, dass die Evaluierung akademischer Arbeiten auch im politischen Kontext von Bedeutung ist. Bedenkt man die öffentliche Aufmerksamkeit, die Babler derzeit erhält, bleibt abzuwarten, wie sich diese Themen in der politischen Landschaft Österreichs weiterentwickeln werden.
Details | |
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Vorfall | Skandal |
Ursache | Falschzitat |
Ort | Vienna, Österreich |
Quellen |