Trauergottesdienst für Papst Franziskus: Wiener Stephansdom in Ehrfurcht

Wien, Österreich - Am Ostermontag, dem 21. April 2025, verstarb Papst Franziskus um 7.35 Uhr im Vatikan im Alter von 88 Jahren. Sein Tod hat weltweit Trauer ausgelöst, insbesondere unter Katholikinnen und Katholiken. Kardinalkämmerer Kevin Farrell bestätigte den Verlust des Papstes, der als ein großer Hirte und mutiger Erneuerer in die Geschichte eingehen wird. Die Deutsche Bischofskonferenz reagierte umgehend mit einem Ausdruck der Trauer und Würdigung seines Wirkens.

Kardinal Christoph Schönborn leitete ein “Kleines Requiem” im Wiener Stephansdom. In seiner Ansprache betonte Schönborn, dass der Papst “im Licht des Ostergeheimnisses gestorben” sei und lenkte den Blick auf die fundamentalen Glaubensbestandteile wie Kreuz, Leid, Tod und Auferstehung. Zudem erinnerte er an den Tod von Papst Johannes Paul II., der ebenfalls während der Osteroktav verstarb.

Der Spiritualität von Franziskus

Franziskus setzte sich während seines Pontifikats unermüdlich für die Schwachen und Unterdrückten ein. Als Migrantenkind aus Italien, das in Argentinien aufwuchs, suchte er den Dialog mit verschiedenen Glaubensrichtungen und schuf durch Initiativen wie seine erste Reise nach Lampedusa bedeutende Akzente für die Unterstützung von Geflüchteten. Schönborn sprach über Franziskus’ Einsatz für Gefangene, Flüchtlinge und Arme, und hob hervor, dass der Blick auf die Ausgegrenzten den Kern der kirchlichen Mission ausmacht.

Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, beschrieb Franziskus als visionären Hirten, der während seines Pontifikats eine barmherzigere und offenere Kirche gefördert hat. Er hob die Bedeutung der Enzykliken “Evangelii Gaudium”, “Laudato si’” und “Fratelli tutti” hervor, die neue Wege für Glaubensgemeinschaften und den interreligiösen Dialog eröffneten. Franziskus‘ Ansatz, die Kirche zu den Menschen an den Rändern der Gesellschaft zu bringen, hat viele tief berührt.

Ein bleibendes Erbe

Unter dem Pontifikat von Franziskus erlebte die katholische Kirche zahlreiche Impulse zur Erneuerung. Der unkonventionelle Stil des Papstes und seine klare Ansprache erreichten auch kirchenkritische Stimmen und stärkten das Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz. Bätzing bezeichnete Franziskus als ein Symbol der Nähe, Demut und Menschlichkeit.
Er schloss seine Würdigung mit Dankbarkeit für das Lebenswerk von Franziskus, der unermüdlich als Menschenfreund und “Menschenfischer” agierte.

Der Gottesdienst im Stephansdom wurde von Volksgesang begleitet und live auf ORF III, „radio klassik Stephansdom“ sowie dem YouTube-Channel der Erzdiözese Wien übertragen. Dies spiegelt das große Interesse wider, mit dem vielen Gläubigen in aller Welt die Zeremonie folgten und das Andenken an einen der bedeutendsten Päpste der letzten Dekaden ehrten.

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Ort Wien, Österreich
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