Touristen gefährden UNESCO-Welterbe: Münzen ruinieren Giant's Causeway

Touristen schädigen den UNESCO-Welterbe Giant’s Causeway in Nordirland, indem sie Münzen in Basaltsäulen stecken. Experten warnen.
Touristen schädigen den UNESCO-Welterbe Giant’s Causeway in Nordirland, indem sie Münzen in Basaltsäulen stecken. Experten warnen.

Giant's Causeway, Nordirland, Vereinigtes Königreich - Der Giant’s Causeway an der Nordküste Nordirlands, eine UNESCO-Welterbestätte und faszinierende Natursehenswürdigkeit, sieht sich einem besorgniserregenden Problem gegenüber. Jeden Tag stecken Touristen Münzen in die Ritzen der beeindruckenden Basaltsäulen, die vor rund 60 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität entstanden sind. Diese Praxis hat nicht nur ästhetische Folgen, sondern kann auch langfristige Schäden an der Natur verursachen. Experten bezeichnen dieses Verhalten als Ausdruck einer „Wunschbrunnen“-Mentalität, die verheerende Auswirkungen auf die Umwelt hat. So berichtet OE24, dass die Münzen mechanische Schäden hervorrufen und chemische Reaktionen begünstigen.

Dr. Cliff Henry vom National Trust äußert sich besorgt über die Erosion, die durch das Einstecken der Münzen beschleunigt wird. Er erklärt, dass sich das Metall in den feuchten Ritzen schnell zersetzt und zu rötlich-braunen Verfärbungen führt. Diese Verfärbungen sind nicht nur unansehnlich, sie schwächen auch die Struktur der Säulen, da sich die Münzen ausdehnen und Druck auf die Fugen ausüben. „Es ist eine der größten Bedrohungen für die Basaltsäulen“, so Dr. Henry weiter. Das Einwerfen der Münzen hat sich in den letzten zehn Jahren stark verbreitet und zunehmend zur Gefahr für dieses Naturwunder entwickelt.

Maßnahmen zur Rettung des Erbes

Um die Schäden zu begrenzen und das Bewusstsein der Besucher zu schärfen, wurden durch den National Trust und lokale Behörden Hinweisschilder aufgestellt. Tourguides informieren die Besucher über die Problematik und appellieren an sie, von dieser schädlichen Praxis abzusehen. Schließlich zieht der Giant’s Causeway jährlich über eine halbe Million Menschen an. Im Jahr 2019 wurden sogar rund 998.000 Besucher verzeichnet. Der angrenzende Geologische Dienst Nordirlands hat die Dringlichkeit betont, möglichst viele Münzen zu entfernen. “Es ist entscheidend, dass wir die Basaltsäulen schützen”, sagt Dr. Kirstin Lemon, die im Geologischen Dienst aktiv ist.

Die Kosten für die Entfernung der Münzen und die Schadensbegrenzung belaufen sich auf etwa 30.000 Pfund (rund 36.000 Euro), und die Maßnahmen erfordern spezialisierte Steinmetze, die die Münzen vorsichtig entfernen, ohne weitere Schäden zu verursachen. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Herausforderung, die Zerstörung durch unachtsame Touristen zu stoppen, bestehen. Zudem wird am 1. Juni der UNESCO-Welterbetag gefeiert, ein Anlass, um weltweit auf den Schutz von Kulturerbe und Naturwundern hinzuweisen.

Die Legende vom Giant’s Causeway

Der Giant’s Causeway ist nicht nur geologisch bedeutsam, sondern ist auch in irischen Legenden verwurzelt. Eine bekannte Erzählung berichtet von dem Riesen Finn McCool, der die Steinstruktur erbaute, um seinem Rivalen Benandonner gegenüberzutreten. Diese Geschichten verleihen der Region einen zusätzlichen kulturellen Wert, der durch das unachtsame Handeln einiger Besucher bedroht wird. Die langfristigen Schäden durch die Münzkultur könnten nicht nur das Naturwunder selbst, sondern auch die reiche Geschichte und Folklore, die damit verbunden ist, unwiderruflich beeinträchtigen.

Die Situation am Giant’s Causeway ist ein eindringlicher Aufruf, respektvoll mit unserer Umwelt umzugehen und die Schönheit der Natur zu bewahren. Während wir diese wunderbaren Orte genießen, sollten wir auch deren Schutz im Blick haben, um zukünftigen Generationen denselben Zugang zu ermöglichen.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache Touristenverhalten, mechanische Schäden, chemische Reaktionen
Ort Giant's Causeway, Nordirland, Vereinigtes Königreich
Schaden in € 36.000
Quellen