Schauspielhaus Graz: Neue Spielzeit mit packenden Uraufführungen!

Das Schauspielhaus Graz startet die Saison 2025/26 mit Werken von Hansberry und Horváth. Uraufführungen und Klassiker erwarten das Publikum.
Das Schauspielhaus Graz startet die Saison 2025/26 mit Werken von Hansberry und Horváth. Uraufführungen und Klassiker erwarten das Publikum.

Schauspielhaus Graz, Graz, Österreich - Die neue Spielzeit am Schauspielhaus Graz startet am 19. September 2025 mit dem Stück „Les Blancs“ von Lorraine Hansberry. Dieses Werk thematisiert die komplexen Beziehungen zwischen zwei Brüdern in einem fiktiven afrikanischen Land und beleuchtet die koloniale Besetzung. Hansberry, die erste schwarze Autorin am Broadway, ist bekannt für ihre bedeutenden Beiträge zur Theaterlandschaft und ihr bekanntestes Werk, A Raisin in the Sun, wurde in 35 Sprachen übersetzt.

„Les Blancs“, Uraufführung 1970, gilt als Hansberrys wichtigstes Stück, das den Einfluss des Kolonialismus im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert darstellt. Die Inszenierung im Schauspielhaus Graz übernimmt MoMo Matsunyane, eine südafrikanische Regisseurin, was dem Werk zusätzlichen kulturellen Wert verleiht.

Weitere Spielplan-Premieren

„Belly of the Best“ unter der Regie von Azlea Wriessnig vorgestellt, das die Beziehungen in einer aus den Fugen geratenen Welt thematisiert. Zudem wird ab dem 11. Oktober „Die Tragödie von Romeo & Julia“ nach William Shakespeare inszeniert, angeführt von Emre Akal.

  • Der jüngste Tag von Ödön von Horváth ab Dezember, Regie: David Bösch
  • Wir töten Stella von Marlen Haushofer im Februar, Regie: Jakab Tarnóczi
  • Frühere Verhältnisse. Von nun an ging’s bergab von Nestroy im März, Regie: Ruth Brauer-Kvam
  • Uraufführung von Liv Strömquists Graphic Novel Das Orakel spricht ab 10. April, Regie: Katrin Plötner

Im Schauraum werden ebenfalls mehrere Uraufführungen geboten. Dazu gehören Minihorror von Barbi Marković ab 12. Dezember und Tender von Hannah K. Bründl am 13. März, das den Leistungsdruck junger Berufseinsteiger thematisiert. Der Saisonabschluss gestaltet sich mit dem Projekt 183 Abgeordnete. Die letzten Tage von Österreich, wie wir es kennen, inszeniert von Monika Klengel.

Erfolge und Publikum

Das Schauspielhaus Graz kann sich über eine gute Auslastung freuen, die bei rund 70 Prozent liegt, wobei 20 Prozent des Publikums jünger als 27 Jahre alt sind. In der letzten Saison wurde das Theater für Von einem Frauenzimmer, unter Regie von Anne Lenk, mit dem Nestroy Theaterpreis ausgezeichnet. Zudem wurde Chronik der laufenden Entgleisungen von Thomas Köck zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen.

Die Auseinandersetzung mit kolonialen Themen, wie sie in Hansberrys „Les Blancs“ präsent ist, hat auch in der Diskussion um die Rolle des Theaters in der schwarzen Kulturpolitik ihren Platz. W.E.B. Du Bois und Alain Locke forderten ein von Afroamerikanern kontrolliertes Theater, um eine eigene Identität zu artikulieren, was tief im kulturellen Erbe verankert ist, wie August Wilson in seinen Schriften betont. Die Relevanz solcher Themen wird durch die Inszenierungen am Schauspielhaus Graz eindrucksvoll unterstrichen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Schauspielhaus Graz, Graz, Österreich
Quellen