Doppelschuss aus Eifersucht: Grazer Mann vor Gericht nach Pfeilangriff!

Ein 38-jähriger Mann aus Graz steht vor Gericht, beschuldigt, seine Partnerin mit Pfeilen verletzt zu haben. Der Vorfall aus der Drogenszene wirft Fragen zur Gewaltprävention auf.
Ein 38-jähriger Mann aus Graz steht vor Gericht, beschuldigt, seine Partnerin mit Pfeilen verletzt zu haben. Der Vorfall aus der Drogenszene wirft Fragen zur Gewaltprävention auf.

Graz, Österreich - Ein 38-jähriger Mann aus Graz wird nächste Woche wegen des versuchten Mordes an seiner 42-jährigen Partnerin vor Gericht stehen. Laut Kosmo soll der Mann versucht haben, die Frau mit einem Sportbogen zu töten. Der Vorfall ereignete sich im September, als beide erst seit etwa zehn Tagen ein Paar waren und sich in der Drogenszene bewegten. Spannungen in der Beziehung entstanden wegen seiner Eifersucht, die offenbar zu dem gewalttätigen Vorfall führten.

In der Nacht des Übergriffs konsumierten der Mann und die Frau Rauschmittel in der Wohnung eines Freundes des Beschuldigten. Nach ein bis zwei Stunden Schlaf erwachte der Mann, konsumierte weitere Drogen und begann, seinen Sportbogen zu reinigen. Im Zuge dieser Vorbereitung richtete er die Waffe auf die schlafende Partnerin und schoss. Der erste Pfeil traf sie im Nierenbereich und fügte ihr lebensgefährliche Verletzungen zu. Als die Frau aufgrund des Schmerzes erwachte, feuerte er einen zweiten Pfeil ab, der ihre Schulter streifte und sich in ihren Kopf bohrte.

Flucht und Festnahme

Nach der Tat flüchtete der Mann und verschloss das Zimmer, verließ zusammen mit einem Bekannten die Wohnung und beteuert, von dem Vorfall nichts mitbekommen zu haben. Mit seinem Auto setzte er seine Flucht in die Südsteiermark fort. Trotz des Pfeils in ihrer Wange konnte die schwer verletzte Frau den Notruf wählen. Die Rettungskräfte hatten Schwierigkeiten, ihren Standort zu ermitteln, konnten sie aber schließlich erreichen und beschreiben das Überleben der Frau als nahezu wundersam.

Der gesuchte Mann verunfallte in der Südsteiermark, wo er Hilfe von einem Landwirt und dem ÖAMTC erhielt. Diese informierten umgehend die Polizei. Ein Polizeihubschrauber konnte sein Fahrzeug lokalisieren. Der Mann zeigte jedoch keine Bereitschaft, sich zu ergeben, und eröffnete das Feuer auf die Einsatzkräfte mit einer Schreckschusspistole und einer Schrotflinte. In der anschließenden Auseinandersetzung wurde er von der Polizei life verletzt, verweigerte jedoch die medizinische Versorgung, bevor er gerettet werden konnte.

Gewalt im Drogenmilieu

Obwohl der Angeklagte die Schüsse auf die Frau eingeräumt hat, bestreitet er eine Tötungsabsicht. Der Prozess beginnt am Dienstag und wird am Donnerstag fortgesetzt. Der Fall steht im Zusammenhang mit einem besorgniserregenden Anstieg von Gewaltdelikten in Graz, die häufig mit Drogenkonsum in Verbindung gebracht werden. Experten monieren das erhöhte Risiko für eskalierende Gewalt im städtischen Drogenmilieu und fordern spezialisierte Hilfsangebote sowie effektive Präventionsprogramme.

Wie Addiction.de erklärt, besteht ein enger Zusammenhang zwischen Substanzkonsum und Gewaltverhalten. Der Konsum von Drogen und Alkohol erhöht das Risiko für hyperaggressives Verhalten erheblich. Besonders gefährlich ist der polyvalente Konsum von Substanzen wie Alkohol und Kokain. Angesichts dessen wird die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen und Therapien für gewalttätige Suchtkranke immer drängender.

Die Experten betonen, dass Programme zur Prävention und Intervention bei suchtmittelassoziierter Gewalt, wie TAVIM, stärker im Behandlungssystem verankert werden sollten, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Details
Vorfall Messerangriff
Ursache Eifersucht,Drogenszene
Ort Graz, Österreich
Verletzte 1
Festnahmen 1
Quellen