Sparpaket trifft Geringverdiener: Ungleichheit gefährdet unsere Gesellschaft!

Deutschland - Ein aktueller Bericht des Budgetdienstes zeigt, dass die von der Bundesregierung beschlossenen Sparmaßnahmen insbesondere die niedrigeren Einkommensgruppen stark belasten. Demnach trägt das unterste Einkommensdezil acht Prozent des Netto-Konsolidierungsvolumens, während das oberste Dezil 14 Prozent beiträgt. Diese Ungleichheit wird verstärkt durch die Abschaffung des Klimabonus, die alle Einkommensschichten relativ gleichmäßig betrifft, jedoch Haushalte mit niedrigeren Einkommen überproportional belastet. Dies führte zu einer höheren relativen Einkommensreduktion für die ärmsten Haushalte, die ohnehin in einer angespannten wirtschaftlichen Situation sind, wie die Kleine Zeitung hervorhebt.
Die Auswirkungen der aktuellen Sparpolitik sind gravierend: Für das Jahr 2025 wird ein durchschnittlicher Rückgang des Haushaltseinkommens um 0,8 Prozent prognostiziert. Dabei wird eine Reduktion von 2,3 Prozent im untersten Dezil und nur 0,4 Prozent im obersten Dezil erwartet. Bis 2029 könnte diese Reduktion auf 1,6 Prozent ansteigen, wobei die ärmsten Schichten weiterhin am stärksten betroffen sind.
Ungleichheit in der Verteilung
Ungleichheit ist ein weit verbreitetes Phänomen, das nicht nur in Österreich, sondern auch international zu beobachten ist. Laut dem Bundeszentrale für politische Bildung sind in Deutschland die untere Hälfte der Bevölkerung für weniger als 24 Prozent des gesamten Bruttoerwerbseinkommens verantwortlich, während die obersten zehn Prozent etwa 28 Prozent des Einkommens und fast 60 Prozent des Vermögens besitzen. Diese Ungleichheit wird durch erbliches Vermögen und ungleiche Bildungschancen noch verstärkt.
Besonders die Corona-Pandemie und die Folgen des Ukrainekrieges hatten nicht die gravierenden negativen Auswirkungen auf Einkommen, wie ursprünglich erwartet. Doch die steigende Inflation belastet ärmere Haushalte überproportional, was die soziale Schere weiter öffnet. Die Armutsquote in Deutschland bewegt sich derzeit bei 17,8 Prozent, wobei auch in Österreich ähnliche Tendenzen zu beobachten sind, die die gesellschaftliche Stabilität gefährden.
Politische Reaktionen und Empfehlungen
Die Grünen haben das Sparpaket der Bundesregierung als „unsozial“ kritisiert, insbesondere Familien und Alleinerziehende seien stark betroffen. Finanzminister Markus Marterbauer von der SPÖ sieht die negativen Verteilungseffekte der Maßnahmen zwar, verweist jedoch auf positivere Effekte durch andere steuerliche Maßnahmen. Er kündigte die „Task Force Förderungen“ an, um gezielt gegen Steuerhinterziehung vorzugehen und so eine gerechtere Verteilung zu erzielen.
Ein wichtiger Faktor zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit sind staatliche Maßnahmen wie Anhebung des Spitzensteuersatzes, Erhöhung des Mindestlohns und die Einführung einer Vermögenssteuer. Diese könnten helfen, die Kluft zwischen den verschiedenen Einkommensschichten zu verringern. Der Böckler-Report führt zudem zu einem ansteigenden Gini-Koeffizienten, der ein Maß für die Einkommensungleichheit ist, und schlägt Handlungsempfehlungen vor, um der sozialen Desintegration entgegenzuwirken.
Details | |
---|---|
Ort | Deutschland |
Quellen |