Skandal um Koranverbrennung: Londoner Gericht verhängt Geldstrafe!

London, Vereinigtes Königreich - Am 2. Juni 2025 wurde ein 50-jähriger Mann, Hamit Dzoskun, in London zu einer Geldstrafe verurteilt. Dies geschah aufgrund seiner Koranverbrennung vor dem türkischen Konsulat und führte zu einer Erhebung gegen seine Störung der öffentlichen Ordnung auf religiöser Grundlage. Das Westminster-Gericht verhängte gegen Dzoskun eine Strafe von 240 Pfund. Richter John McGarva stellte klar, dass nicht allein die Verbrennung des Buches problematisch war, sondern insbesondere der Zeitpunkt, der Ort und die beleidigenden Äußerungen des Angeklagten für die Ordnungswidrigkeit sorgten. Dies unterstrich die Argumentation, dass die Verwendung von Schimpfworten gegen den Islam in solch einer Situation nicht notwendig gewesen sei.
Dzoskun, der mit kurdischem und armenischem Hintergrund in Mittelengland lebt, bestritt die Vorwürfe und erklärte, sein Protest richte sich gegen die türkische Regierung und nicht gegen den Islam. Bei der Aktion wurde er jedoch von einem Angreifer mit einem Messer attackiert, getreten und bespuckt. In der Verteidigung wurden rechtliche Bedenken geäußert, die besagten, das Verfahren versuche, das 2008 abgeschaffte Blasphemiegesetz wieder einzuführen, was dem Gedanken der Meinungsfreiheit widerspreche.
Koranverbrennungen und Meinungsfreiheit
In Schweden sind Koranverbrennungen ein wiederkehrendes Thema, das durch internationale Empörung, insbesondere in islamischen Staaten, zunehmend in den Fokus rückt. Ein aktueller Vorfall in Stockholm, verursacht durch einen irakischen Flüchtling, zeigte, wie tief die Gräben zwischen Meinungsfreiheit und religiösen Gefühlen gehen können. Der Flüchtling trat die Heilige Schrift des Islams und riss Seiten heraus, während er Schweinespeck zwischen die Deckel presste. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson betonte, dass nicht alles Legale auch als angemessen betrachtet werden kann, dennoch sei der Schutz freier Gesellschaften von zentraler Bedeutung.
Die Reaktionen aus der islamischen Welt waren heftig. Ägypten bestellte den Geschäftsführer der schwedischen Botschaft ein, und der Irak forderte die EU auf, die Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht zu überdenken. Während in Bagdad Tausende gegen diese Vorfälle protestierten und die schwedische Botschaft stürmten, ist die islamische Gemeinde in Stockholm weniger lautstark in ihrer Reaktion als Muslime in anderen Ländern. Es sind in der Vergangenheit sogar zwei Gerichte in Schweden zu dem Schluss gekommen, dass Verbote von Koranverbrennungen nicht gerechtfertigt sind, was die Debatte über die Grenzen der Meinungsfreiheit weiter anheizt.
Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland und Schweden
Gesetzlich betrachtet ist in Deutschland die Beschimpfung religiöser Bekenntnisse nach § 166 StGB strafbar, wenn sie den öffentlichen Frieden stört. Die Vorschrift schützt dabei nicht das religiöse Bekenntnis oder die Weltanschauung, sondern den öffentlichen Frieden selbst. Die rechtlichen Grenzen für Religionskritik unterscheiden sich jedoch zwischen Deutschland und Schweden. In Deutschland sind Mohammed-Karikaturen zwar nicht strafbar, da sie nicht als Beschimpfung gelten, während in Schweden die Diskussion über die Zulässigkeit von Koranverbrennungen weiterhin offen ist und Juristen sich uneinig darüber sind, ob solch eine Aktion als Volksverhetzung angesehen werden kann.
Schweden hat als eines der ersten Länder bereits 1766 die Pressefreiheit gesetzlich verankert und schaute bis zur Abschaffung des Blasphemiegesetzes 1970, auf eine offene Diskussion über Religionen. Heutzutage sind Meinungsfreiheit und Religionskritik gesetzlich geschützt, auch wenn diese Freiheit zu Anfeindungen führen kann. Die Koranverbrennungen haben nicht nur gesellschaftliche, sondern auch politische Folgen, etwa für den angestrebten NATO-Beitritt Schwedens, der durch diese Vorfälle belastet wird. Präsident Erdogan aus der Türkei hat bereits verurteilt, dass diese Koranverbrennungen eine ernsthafte Bedrohung für die Beziehungen zwischen den Ländern darstellen könnten.
Die Geschehnisse zeigen eindrücklich, wie komplex und vielschichtig die Themen Meinungsfreiheit und Respekt gegenüber religiösen Überzeugungen sind, sowohl in Schweden als auch im internationalen Kontext.
Für weitere Informationen lesen Sie die Artikel von Kosmo, Anwalt.de und Tagesschau.
Details | |
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Vorfall | Koranverbrennung |
Ursache | Störung der öffentlichen Ordnung, Meinungsfreiheit, Protest |
Ort | London, Vereinigtes Königreich |
Verletzte | 1 |
Quellen |