Serbische Aktivistin Vasić im Hungerstreik: Protest gegen Ungerechtigkeit!

Marija Vasić, serbische Aktivistin, im Hungerstreik nach Hausarrest. Politische Inhaftierungen und Menschenrechte in Serbien.
Marija Vasić, serbische Aktivistin, im Hungerstreik nach Hausarrest. Politische Inhaftierungen und Menschenrechte in Serbien.

Novi Sad, Serbien - Marija Vasić, eine bekannte serbische Aktivistin und Professorin, hat am 13. Mai 2025 einen Hungerstreik begonnen, Trotzkraft ihrer aktuellen Umstände. Am Dienstag, den 20. Mai 2025, wurde sie per Beschluss eines Gerichts in Novi Sad unter Hausarrest gestellt. Diese Maßnahme betrifft auch zwei weitere Aktivisten der oppositionellen Partei der Freien Bürger (PSG) sowie der Studentengruppe STAV, die bereits Mitte März in Novi Sad festgenommen wurden. Die Situation ist angespannt, und die Verhaftungen stehen im Zusammenhang mit Protesten, die insbesondere von Studenten getragen werden.

Vasić wurde zusammen mit fünf anderen Personen nur wenige Tage vor einer großen Protestkundgebung in Belgrad am 15. März festgenommen. Der Vorwurf gegen die Gruppe lautet, gegen die Verfassungsordnung und Sicherheit Serbiens zu handeln. Hinter diesen Anschuldigungen stehen mutmaßlich geheim aufgenommene Gespräche des serbischen Geheimdienstes BIA, die als Beweise dienen, laut Anwälten jedoch unrechtmäßig erhoben wurden. Die Anklage umfasst auch sechs weitere Aktivisten, die sich zurzeit im Ausland aufhalten. Diese Verhaftungen und die Umstände rundherum sind von einem breiten juristischen und öffentlichen Streit über die Legitimität und Fairness des Verfahrens umgeben.

Politische Haft und internationale Reaktionen

Die rechtlichen Schritte gegen Vasić und die anderen Inhaftierten haben nicht nur in Serbien für Aufruhr gesorgt. Der Verteidiger von Vasić, Aleksandar Petrović, beschreibt die Situation als Beispiel politischer Verfolgung und bezeichnet die Aktivisten als die einzigen politischen Gefangenen in Europa. Er betont, dass die Bedingungen, unter denen sie festgehalten werden, katastrophal sind. So berichten die Inhaftierten von Überbelegung und Ungezieferbefall in den Zellen.

Das Europäische Parlament hat in einer kürzlich angenommenen Entschließung die Freilassung der Aktivisten gefordert, während die serbische Regierung auf die Vorwürfe nur zögerlich reagiert. Die Verhaftungen erfolgten nach der Ausstrahlung eines Gesprächs über geplante Studentenproteste, und die rechtlichen Grundlagen dieser Maßnahmen werden von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International als problematisch eingeordnet. Laut Amnesty gelten inhaftierte politische Gefangene als ein zentrales Thema, da die Legitimität solcher Haft von einem fairen und öffentlichen Verfahren abhängt.

Folgen der politischen Inhaftierung

Die Thematik der politischen Haft geht über die individuelle Ebene hinaus. Dr. Christoph Valentin Steinert hebt in seinen Forschungen hervor, dass solche Inhaftierungen nicht nur die politische Landschaft verzerren, sondern auch langfristige destabilisierende Effekte auf autokratische Regierungen haben können. Die Empörung über diese Inhaftierungen, wie sie etwa in der DDR oder im Iran zu beobachten war, führt häufig zu Massenprotesten und kann oppositionelle Netzwerke stärken.

In diesem Kontext ist Vasić‘ Hungerstreik nicht nur ein Akt des Protests, sondern spiegelt das zunehmende Unbehagen und den Wunsch nach Veränderung in der serbischen Gesellschaft wider. Sitzungen und Beschlüsse, die vor dem Obersten Gericht in Novi Sad stattfanden, haben zu ihrer vorläufigen Haft geführt und wurden bereits verlängert. Die serbischen Behörden stehen unter internationalem Druck, die politischen Bedingungen zu überprüfen und eine sofortige Freilassung der inhaftierten Aktivisten zu gewährleisten.

Details
Vorfall Inhaftierung
Ursache politische Verfolgung, illegale Beweise
Ort Novi Sad, Serbien
Festnahmen 8
Quellen