Sedisvakanz im Vatikan: Ein nebliger Übergang nach Papst Franziskus' Tod

Vatikanstadt, Italien - Der Tod von Papst Franziskus hat am 21. April 2025 das Pontifikat des ersten südamerikanischen Papstes beendet. Dies führt zu einer Phase, die im Vatikan als „Sedisvakanz“ bekannt ist. Während dieser Zeit ist der Heilige Stuhl verwaist, und die Geschäfte der Kirche werden von den Kardinälen geleitet. Sie kommen täglich zu Generalkongregationen zusammen, um das Begräbnis des verstorbenen Papstes und das bevorstehende Konklave vorzubereiten. Bei diesem Konklave sind alle Kardinäle, die unter 80 Jahre alt sind, wahlberechtigt. Die Dauer der Sedisvakanz kann stark variieren, historisch gesehen hat sie zwischen wenigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren gedauert. Ein Beispiel aus der Geschichte ist die Sedisvakanz von 1268 bis 1271, die sich über fast drei Jahre erstreckte.

Während der Sedisvakanz wird die Entscheidungsfähigkeit der Kardinäle durch Kirchenrecht eingeschränkt. Dringende Entscheidungen sind jedoch erlaubt. Die Gesetze, die von Päpsten erlassen wurden, dürfen nicht geändert werden, und eine spezielle Sonderkongregation, bestehend aus den Kardinälen, übernimmt die wesentlichen administrativen Aufgaben. Der derzeitige Kardinal-Camerlengo, Kevin Farrell, hat eine Schlüsselrolle in dieser Übergangszeit.

Vorbereitungen für das Konklave

Die Vorbereitungen für das Konklave beginnen mit dem offiziellen Feststellen des Todes durch den Kämmerer der Kirche. Der Kämmerer, zusammen mit dem Päpstlichen Zeremonienmeister und weiteren Prälaten, sorgt dafür, dass alle notwendigen Schritte eingeleitet werden. Dabei wird auch der Fischerring des verstorbenen Papstes zerbrochen, um Missbrauch zu verhindern. Die Bestattung des Papstes findet in der Regel zwischen dem vierten und dem sechsten Tag nach seinem Tod statt, und eine Trauerzeit von neun Tagen wird eingehalten.Bistum Augsburg berichtet, dass während der Sedisvakanz zwei Medaillen geprägt werden, eine für den Kämmerer und eine für den Konklavemarschall.

Die Kardinäle sind während des Konklaves von der Außenwelt abgeschottet und dürfen nicht miteinander kommunizieren oder Medien konsumieren. Die Wahl findet in der Sixtinischen Kapelle statt, wo die Kardinäle zunächst an einer Heiligen Messe teilnehmen. Im Anschluss erfolgt der feierliche Einzug der Kardinäle. Nach der Wahl befragt der Kardinalskollegium-Dekan den gewählten Kandidaten, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er wählt.

Wahlprozess und seine Bedeutung

Der Wahlprozess selbst erfolgt durch geheime Abstimmung. Ein Stimmzettel muss mit „Eligo in Summum Pontificem“ beschriftet sein und wird in einen Kelch geworfen. Das Ergebnis wird durch die Farbe des aufsteigenden Rauchs signalisiert: Weißer Rauch bedeutet, dass ein neuer Papst gewählt wurde, während schwarzer Rauch signalisiert, dass die Wahl gescheitert ist. Normalerweise wird am ersten Tag des Konklaves nur ein Wahlgang abgehalten, danach sind bis zu vier Wahlgänge täglich möglich. Puls24 hebt hervor, dass nach drei Tagen ohne Wahl das Konklave für einen Tag unterbrochen wird, gefolgt von weiteren Wahlgängen.

Bei erfolgreicher Wahl wird der neue Papst in Weiß gekleidet und unternimmt das Gehorsamsversprechen gegenüber den Kardinälen. Nach der Wahl ertönt das Glockenläuten des Petersdoms, und der Kardinalsprotodiakon verkündet die berühmte Botschaft „Habemus Papam“ auf der Benediktionsloggia. Der neue Papst erteilt dann den Segen „Urbi et Orbi“, ein symbolischer Akt, der den Beginn seiner Amtszeit markiert.

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Ort Vatikanstadt, Italien
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