Schockierende Studie: Verhütung verdreifacht Schlaganfallrisiko bei Frauen!

Istanbul, Türkei - Neue Forschungsergebnisse, die auf der Konferenz der Europäischen Schlaganfall-Organisation (ESOC) 2025 vorgestellt wurden, zeigen alarmierende Zusammenhänge zwischen der Verwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva (OCs) und einem erhöhten Risiko für kryptogene ischämische Schlaganfälle (CIS) bei jungen Frauen. Laut der Studie „Searching for Explanations for Cryptogenic Stroke in the Young“ (SECRETO) verdreifacht die Einnahme dieser Verhütungsmittel das Risiko eines CIS. Dieser Schlaganfalltyp macht bis zu 40 Prozent aller ischämischen Schlaganfälle bei jungen Erwachsenen aus und stellt somit ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem dar.
In die Studie wurden 268 Frauen im Alter von 18 bis 49 Jahren mit CIS sowie 268 Kontrollpersonen ohne Schlaganfall einbezogen. Von diesen nahmen 66 Patientinnen kombinierte OCs ein, während 38 Kontrollpersonen ebenfalls unter den Nutzerinnen der Verhütungsmittel waren. Nach Anrechnung von Alter und Begleiterkrankungen zeigte sich, dass die Einnahme von OCs mit einer bereinigten Odds Ratio von 3,00 (95 % CI: 1.61–5.57) assoziiert war. Besonderheiten wie signifikante Wechselwirkungen zwischen der OC-Einnahme und anderen Risikofaktoren konnten nicht festgestellt werden. Die häufigsten verwendeten Formulierungen basierten auf Ethinylestradiol mit einer mittleren Dosis von 20 Mikrogramm. Zudem sind weitere Untersuchungen nötig, um mögliche Unterschiede in den Risiken zwischen verschiedenen Formulierungen zu klären.
Zusätzliche Risiken durch hormonelle Verhütung
Die Ergebnisse der ESOC-Studie stehen im Einklang mit einer landesweiten prospektiven Kohortenstudie, die über zwei Millionen Frauen umfasste. Diese Studie ergab, dass moderne Estrogen-Gestagen- und Gestagen-Monopräparate das Risiko für ischämische Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen. Dabei zeigen kombinierte orale Kontrazeptiva eine Schlaganfallrate von 39 pro 100.000 Personenjahre sowie eine Herzinfarktrate von 18 pro 100.000 Personenjahre. Im Vergleich dazu liegt die Rate ohne hormonelle Kontrazeptiva bei 18 bzw. 8 pro 100.000 Personenjahre, was die besorgniserregende Zunahme unterstreicht.
Insbesondere verschiedene Anwendungsmethoden hormoneller Verhütungsmittel wie Vaginalringe und Hormonpflaster weisen ebenfalls erhöhte arterielle Thromboserisiken auf. So beträgt das Inzidenzratenverhältnis für Schlaganfälle bei kombinierten Vaginalringen 2,4 und bei Hormonpflastern 3,4. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Auswahl des Verhütungsmittels von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit von Anwenderinnen ist.
Ärztliche Vorsicht empfohlen
Ärzte sollten sich der mit hormonellen Verhütungsmitteln verbundenen Risiken bewusst sein und besonders vorsichtig sein, wenn sie Frauen mit bekannten vaskulären Risikofaktoren kombinierte OCs verschreiben. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat klar gemacht, dass venöse Thromboembolien eine seltene, jedoch ernstzunehmende Nebenwirkung von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva sind. Es wird empfohlen, für Erstanwenderinnen und Frauen unter 30 Jahren Präparate mit dem geringsten Risiko zu wählen.
Um das Risiko von Thrombosen zu minimieren, wird vorgeschlagen, dass ärztliche Aufklärung über mögliche Risiken und persönliche Risikofaktoren von entscheidender Bedeutung ist. Eine Checkliste und Anwenderinnenkarte wurden entwickelt, um Informationen zu den Thromboembolierisiken bereitzustellen. Es ist wichtig, dass Eventualfälle unerwünschter Wirkungen umgehend an das BfArM gemeldet werden, um eine fortlaufende Überwachung der Sicherheit dieser Arzneimittel zu gewährleisten.
Die Forschung wird fortgesetzt, um die biologischen und genetischen Mechanismen hinter dem erhöhten Schlaganfallrisiko bei Anwenderinnen kombiniert hormonaler Kontrazeptiva besser zu verstehen und um Frauen zu schützen, die unter diesen potenziell gefährlichen Bedingungen leiden. Sowohl die Studie SECRETO als auch die breite Analyse zur hormonellen Verhütung verdeutlichen die Notwendigkeit intensiver Aufklärung und sorgfältiger Entscheidungen in Bezug auf die Verhütung.
Für weitere Informationen können Sie die vollständigen Studien unter den folgenden Links einsehen: OTS, PTAheute, BfArM.
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Vorfall | Gesundheitskrise |
Ort | Istanbul, Türkei |
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