Schockbilanz: Jeder EU-Bürger wirft 72 Kilo Lebensmittel weg!

Brüssel, Belgien - Im Rahmen der EU Green Week, die in Brüssel vom 3. bis 5. Juni 2025 unter dem Motto „Kreislauflösungen für eine wettbewerbsfähige EU“ stattfindet, wurden alarmierende Statistiken zur Lebensmittelverschwendung und Abfallwirtschaft vorgestellt. Anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni 2025 wird einmal mehr die Dringlichkeit fundierter Daten zur Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien betont.
Eine aktuelle Analyse zeigt, dass im Jahr 2022 in Europa pro Kopf etwa 132 kg Lebensmittelabfälle anfielen. Besonders alarmierend: Privathaushalte waren mit 72 kg pro Person für 54% der Lebensmittelabfälle verantwortlich. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu schärfen und effektive Lösungen zu implementieren.
Verpackungsabfälle und Recycling
Die EU seht sich auch im Hinblick auf das Thema Verpackungsabfälle großen Herausforderungen gegenüber. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 83,4 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle gemeldet, was einem Pro-Kopf-Aufkommen von 186,5 kg entspricht. Ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr wurde festgestellt, jedoch zeigt der langfristige Trend einen Anstieg der Verpackungsabfälle über die letzten zehn Jahre.
Darüber hinaus verwendete jeder EU-Bürger durchschnittlich 66,3 leichte Plastiktüten, was einen Rückgang um 14% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Trotz dieser positiven Entwicklung sank das Pro-Kopf-Aufkommen an Siedlungsabfällen im Jahr 2023 auf 511 kg, was einer Reduktion um 4% innerhalb von zwei Jahren entspricht. Diese Daten stammen aus den neuesten Berichten von Eurostat, das eine zentrale Rolle in der Bereitstellung statistischer Informationen zur Abfallwirtschaft und Kreislaufwirtschaft spielt.
Handelsdefizit und Kreislaufwirtschaft
Die Handelsdaten zeigen einen Rückgang der Exporte von recycelbaren Rohstoffen um 8% im Jahr 2024, während die Importe um 18% angestiegen sind. Dies führt zu einem Handelsdefizit von etwa 11 Millionen Tonnen bei recycelbaren Materialien. Ein Vorschlag zur Verbesserung dieser Situation ist die Stärkung der heimischen Sammel- und Verarbeitungskapazitäten in der EU, um das Ungleichgewicht im Handel auszugleichen.
Im Rahmen der EU Green Week 2025 wird die Kreislaufwirtschaft als eine zentrale Lösungsstrategie für Umweltprobleme hervorgehoben. Der erste und zweite Tag der Konferenz sind Expertenrunden gewidmet, die sich mit der Wettbewerbsfähigkeit durch Kreislaufwirtschaft beschäftigen. Am dritten Tag findet ein Stakeholder-Dialog statt, um unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zu integrieren.
Zusätzlich sind im Juni 2025 zahlreiche regionale und lokale Partnerveranstaltungen geplant, die praxisnahe Lösungsansätze fördern und erfolgreiche Initiativen sichtbar machen. Angesichts der alarmierenden Werten in den Bereichen Lebensmittelverschwendung und Verpackungsabfälle ist es unerlässlich, dass solche Maßnahmen ergriffen werden, um eine nachhaltigere Zukunft in der EU zu gewährleisten.
Details | |
---|---|
Vorfall | Umwelt |
Ort | Brüssel, Belgien |
Quellen |